Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler Seit 50 Jahren in einer Feuerwehr vereint

KREISSTADT · Der Kameradschaftsabend der Einheiten von Bad Neuenahr-Ahrweiler ging mit hochrangigen Ehrungen über die Bühne. Seit 50 Jahren sind die Wehren vereint.

„Die Aufgaben, die heute an die Feuerwehr gestellt werden, sind umfangreich und vielseitig. Wenn auch der Schwerpunkt ihrer Arbeit die Brandbekämpfung geblieben ist, so werden die Aufgaben der Hilfsleistung in anderen Unglücks- und Katastrophenfällen immer umfangreicher.“ Worte, die der erste Bürgermeister der damals neuen Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rudolf Weltken, an die Wehren der Kreisstadt richtete. Das war vor 49 Jahren und trifft im Kern auch heute noch zu.

Doch der heutige Bürgermeister, Guido Orthen, ergänzte beim mittlerweile 50. Kameradschaftsabend der Stadtwehren im Bad Neuenahrer Gerätehaus: „Seit 1969 sind viele Aufgaben hinzugekommen, das Einsatzspektrum hat sich erheblich verschoben.“ Orthen sprach die vielen technischen Hilfeleistungen wie die Verhinderung von Umweltschäden nach Unfällen an. Der Bürgermeister befürchtet, dass die Folgen des Klimawandels die Stadtwehr künftig noch häufiger beschäftigen werden. Sturmschäden, die Folgen von starken Gewittern, Unwetter und Hochwasser hatten schon in den vergangenen Jahren zum Anstieg der Einsätze geführt. Gründe genug, der ständig steigenden Belastung entgegenzuwirken.

Stadtwehrleiter Marcus Mandt machte der Politik einen Vorschlag: „Technische- und Reinigungsdienste am Gerät und in den Häusern sind notwendig, aber nehmen viel zusätzliche Zeit in Anspruch. Das sind Arbeiten, die nicht zwingend ehrenamtliche Einsatzkräfte leisten müssten. Hier zukünftig Entlastungen zu schaffen ist auch Anerkennung.“

Der 50. Kameradschaftsabend der Wehren der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler war geprägt von Rückblicken, hohen Ehrungen und Überraschungen.

Zunächst aber berichtete Mandt vom vergangenen Jahr. Da hatten es die 178 Wehrleuten mit 210 Einsätzen zu tun. Zusätzlich mussten 55 Brandsicherheitswachen durchgeführt werden und insgesamt rückten die Wehren noch zu 77 Fehleinsätzen aus. Die Gesamteinsatzzeit im Jahr 2018 betrug 264 Stunden, die der Brandsicherheitswachen weitere 532 Stunden.

Orthen erinnerte in seiner Rede an die Stadtwehrleiter der vergangenen 50 Jahre: Josef Ropertz, Hans Stenzel, Ferdi Sturm, Udo Schumacher, Franz-Josef Platz und aktuell Marcus Mandt. Eine besondere Ehrung hatte das Stadtoberhaupt für den Zugführer des Löschzuges Heimersheim, Hans-Peter Blumenberg, dabei. Blumenberg ist bereits seit 15 Jahren in dieser Tätigkeit und wurde mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen ausgezeichnet.

Landrat Jürgen Pföhler verschönerte Blumenberg und den Heimersheimer Kameraden endgültig den Abend, brachte er doch die Teilbaugenehmigung für die neue Unterkunft des Löschzuges mit. Schon im kommenden Jahr soll das neue Gerätehaus bezugsfertig sein.

Für den Bad Neuenahrer Löschzugführer Richard Lindner hatte der Landrat ebenfalls etwas Besonderes mitgebracht. Pföhler verlieh ihm im Auftrag von Innenminister Roger Lewentz das seitens der Stadtverwaltung beantragte Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande für hervorragende Dienste um das Feuerwehrwesen. Es ist eine der höchsten Auszeichnungen, die Feuerwehrkameraden erhalten können.

Aber damit nicht genug: Auch auf Bürgermeister Orthen wartete eine große Ehrung. Kreisfeuerwehrinspekteur Michael Zimmermann würdigte den nach seinen Worten „deutlich über das normale dienstliche Engagement gehenden Einsatz für die städtischen Wehren“ und verlieh dem Stadtoberhaupt die Feuerwehr-Ehrenmedaille des Deutschen Feuerwehrverbandes, die vornehmlich für verdiente Personen, die nicht aktiv der Feuerwehr angehören, bestimmt ist.

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