Kultur im Kreis Ahrweiler Sinziger Museum möchte Gemälde kaufen

Sinzig · Das Heimatmuseum im Sinziger Schloss zeigt die Ausstellung „Neuerwerbungen“. Die Einrichtung sucht Sponsoren, die den Ankauf von Gemälden unterstützen.

 Das Sinziger Schloss ist das Zuhause des Heimatmuseums.

Das Sinziger Schloss ist das Zuhause des Heimatmuseums.

Foto: Martin Gausmann

Nicht allein die Präsentation zählt zu den Aufgaben musealer Tätigkeit. Hinter den Kulissen werden Konzepte zur Optimierung ersonnen, Exponate gesammelt, bewahrt und dokumentiert.

Einen Einblick in das, was hinter den Kulissen passiert, verschafft die nächste Ausstellung des Heimatmuseum Sinzig, die schlicht und treffend „Neuerwerbungen“ heißt, aber durchaus Besonderheiten bereithält. Bei der regulären Museumsführung am ersten Samstag im Monat, 7. März, 14.30 Uhr, stellt Museumsleiterin Agnes Menacher viererlei Neuanschaffungen vor. Einerseits geht es um die Ausstattung des Museums. Neben fünf neuen Vitrinen für die Römerabteilung wurden digitale Maßnahmen ergriffen, um sowohl das vorhandene Sinziger Stadtmodell als auch den Ausstellungsbereich zur Geschichte der Sinziger Fliesen mit Zusatzinfos durch neue Touchscreens zu ergänzen.

Mit weiteren Ausstellungsstücken wurde die „Sammlung Grafiken der Rheinromantik“ aufgestockt. Zehn Mal Druckkunst, darunter „Das Siebengebirge von der Abendseite“ und „Rolandseck und Nonnenwörth“ von Zeichner und Stecher J. Roux, ist hinzugekommen und wird in der Abteilung Stadtgeschichte gezeigt. Zudem hat der im Vorjahr verstorbene Werner Steinborn, Sohn des Malers Franz Steinborn, dem Museum erneut Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen seines Vaters vermacht.

 Für den Ankauf dieses und weiterer Gemälde von Carl Christian Andreae sucht das Sinziger Museum Sponsoren.

Für den Ankauf dieses und weiterer Gemälde von Carl Christian Andreae sucht das Sinziger Museum Sponsoren.

Foto: Museum

Da das Vermächtnis es dem Museum freistellt, Bilder zu behalten oder zu veräußern, entschied Museumsleiterin Menacher, „sich im Bestand auf die Bilder zu konzentrieren, die regional von Bedeutung sind“. Im Klartext: Interessenten haben die Möglichkeit, vom Museum Bilder Franz Steinborns zu erwerben. Zu sehen sein werden auch Bilder von Werner Steinborn, die sein Sohn dem Museum schenkte. Ihnen wird im Oktober eine Ausstellung gewidmet. Die vierte Gruppe von Neuanschaffungen betrifft die Erweiterung der „Sammlung Carl Christian Andreae“.

Ausgestellt werden Gemälde und Zeichnungen aus dem Nachlass von Erika Anstock, Urenkelin des Künstlers, die dem Sinziger Haus von der Erbengemeinschaft geschenkt wurden. Auch der Ururenkel des Malers, Stephan Andreae, hat dem Museum Skizzen und Dokumente seines Vorfahren schenkungsweise überlassen. Ölgemälde und Entwürfe für Kirchenfenster stellt er für die Ausstellung als Leihgaben zur Verfügung. Überzeugt davon, dass die Bilder im Museum der Stadt am besten aufgehoben seien, bietet er sie diesem zum Kauf an. Menacher: „Bedeutend und herausragend sind dabei ein Ölgemälde von seiner Frau Marie, ein Selbstporträit und das Gemälde eines Jünglings.“ Gesucht werden Förderer, die den Ankauf in Höhe von insgesamt 15 000 Euro finanzieren.

Die Ausstellung an der Barbarossastraße 35 ist bis 18. Oktober zu sehen: donnerstags 10 bis 12 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr, ab 12. April 11 bis 17 Uhr, an Feiertagen 11 bis 17 Uhr, Gruppen nach Vereinbarung unter ☏ 0 26 42/4 00 10.

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