Festival am Nürburgring So lief der Auftakt von Rock am Ring 2019

Nürburgring · Rock am Ring 2019 ist mit wechselhaftem Wetter gestartet. Erst war es sonnig, dann stürmte und regnete es. Die Fans freuen sich derweil auf den Auftritt der Progessive-Metalband Tool aus Los Angeles.

Staub, Schlamm und sengende Sonnenstrahlen: Erfahrene Festivalbesucher wissen, dass wenn man seine Koffer für einen musikalischen Kurztrip mit Camping und Co. packt, drei Sachen niemals fehlen dürfen - Sandalen, Wanderschuhe und Gummistiefel. Das die diesjährige Ausgabe von Rock am Ring gleich zu Anfang die Grenzen der Wetterfestigkeit seiner Gäste austestete, sorgte am Freitag auch bei den fortgeschrittensten Ringrockern für Verwirrung vor dem mitgebrachten Kleiderschrank. So begangen die rund 80.000 Fans gekleidet in einen bunten Mix aus Sommerlaibchen und Friesennerzen das Musikspektakel in der Eifel. Der Stimmung tat das wechselhafte Wetter mit Regenschauern, Windböen und kurzen Regengüssen aber keinen Abbruch. Mit sichtlich gut gelaunten Besuchern, lebenden Legenden und einem vielversprechenden Line Up legte das Festival in der Eifel einen fulminanten Start hin.

Auf drei Bühnen erwarten die die Fans an diesem Wochenende Schwergewichte wie Die Ärzte, Slayer und Slipknot. Pünktlich um 14 Uhr ging es am Freitag mit Palisades los, die auf der Crater Stage spielten. Während die fünf Musiker aus Virginia die Gehörgange der ersten Zuschauer vor der Crater Stage mit dröhnendem Post-Hardcore vermöbelten, enterte ein Quartett aus der Region eine kleinere Bühne vor den Toren des Festivals.

Band aus Meckenheim

All My Pride nennen sich die Jungs aus Meckenheim und Bonn. Den begehrten Slot vor dem „Rock Store“ eines Supermarkt-Discounters hat die Band bei einem Wettbewerb ergattert. „Ich bin seit einer Woche nur am Grinsen“, freute sich Bassist Benny Lüdorf. „Wir haben uns sehr auf diesen Auftritt gefreut.“ Auch eine große Gruppe Fans der Bonner Combo hat der Show entgegengefiebert. Mit Sprechchören und viel Applaus honorierten sie die den Gig ihre Lokalhelden. „Die Jungs schaffen es, sich auf einem schmalen Grad zwischen Eingängigkeit und Härte zu bewegen“, sagt Julian Röttgen aus Rheinbach, der sich außerdem auf die Gigs von Slash und Miles Kennedy sowie die Ärzte freut.

Auf dem Gelände weihten derweil die Pariser von Fiend die Alternastage ein. Wirklich überzeugen konnten sie das spärliche Publikum mit ihrer Mischung aus psychedelischem Stonerrock und Punk nicht. Deutlich mehr los war dagegen bei Drangsal auf der Crater Stage. Der platinblonde Sänger setzte mit rosafarbenem Rüschenhemd und einem mit Glitzersteinen beklebten Gesicht ein optisches Statement, dass den New-Wave-Charakter seiner Musik prima unterstrich - irgendwo angesiedelt zwischen Alphaville und Fleetwood Mac zu Zeiten von „Tango in the Night“.

Weiteres Highlight des Tages, vor allem für Fans von klassischem Rock, war der Auftritt von Deadland Ritual. Kleiner Wermutstropfen war jedoch, dass sich die Show der Supertruppe um Black Sabbath-Bassist Geezer Butler und Steve Stevens, seines Zeichens Gitarrist von Billy Idol, um fast eine halbe Stunde verschob, weil die Band zu spät auf dem Festivalgelände eingetroffen war. Spätestens jedoch als die lebenden Legenden „War Pigs“ von Black Sabbath spielten, war alles verziehen.

Im Anschluss gab es parallele Frauenpower auf zwei Bühnen: Halestorm überzogen die Masse passend zu Regen und Sturmböen mit zackigem Hardrock, während Against The Current aus New York ihr Publikum mit Pop zum tanzen brachten. Gebührend gefeiert werden am Abend wohl auch Slash, der mit Miles Kennedy von Alter Bridge auf Tour ist, und die US-Rocker von Tool, die den Auftakt von Rock am Ring mit ihrem progressiven Metal beschließen.

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