Gesundgeschrumpft So war das Bad Bodendorfer Dorffest

Bad Bodendorf · Das Bad Bodendorfer Dorffest ist Info-Drehscheibe, Leistungsschau und Schmelztiegel zugleich. Außerdem hat es sich gesundgeschrumpft.

 Karsten Janotta moderierte traditionell als "Schmetterling" das geschehen auf der Dorffestbühne.

Karsten Janotta moderierte traditionell als "Schmetterling" das geschehen auf der Dorffestbühne.

Foto: Martin Gausmann

Das Bad Bodendorfer Dorffest hat sich gesundgeschrumpft, kann man sagen. Wie bereits im vergangenen Jahr, war das Festgelände für die 42. Auflage am Samstag um 100 Meter verkürzt worden.

Damit verhinderte der Dorffestausschuss mit Ortsvorsteher Alexander Albrecht an der Spitze, dass das Fest am Abend in zwei separate Veranstaltungen zerfällt, zwischen denen eine dunkle und unschöne Lücke klafft.

 Auch die kleinen Bad Bodendorfer machten mit.

Auch die kleinen Bad Bodendorfer machten mit.

Foto: Martin Gausmann

Was seine Anliegen betrifft, ist sich das Fest hingegen treu geblieben. Es bleibt Informationsdrehscheibe, dient der Selbstdarstellung der Ortsvereine und ist Leistungsschau des Gewerbes. Vor allem aber ist es ein großer Schmelztiegel, der die Bewohner der vier Teile von Bodendorf - von Dorfkern und "Kurviertel", aus dem "Schwemmland" zwischen B 266 und Ahr und dem noch jungen Neubaugebiet "Dreizehnmorgen" miteinander in Kontakt bringt.

 Vereinsvertreter und Organisatoren stoßen auf das Fest an.

Vereinsvertreter und Organisatoren stoßen auf das Fest an.

Foto: Martin Gausmann

Der Festablauf ist dabei über die Jahrzehnte "zu einer regelrechten Liturgie geworden", wie es ein langjähriger Festbesucher beim Fassanstich formulierte, zu dem sich Vertreter von Vereinen, Wirtschaft und Kommunalpolitik auf der Hauptbühne versammelten. Die vereinigten Männerchöre "Cäcilia" Sinzig und "Eintracht" Bad Bodendorf machten, von Bardo Becker sowohl dirigiert als auch mit dem Schifferklavier begleitet, wieder den Anfang und besangen die Heimat, die Liebe und den hiesigen Wein.

Mädchen und Jungen der Kita "Max & Moritz" luden mit ihrem Auftritt zum Mitsingen und -tanzen ein. Viel Beifall gab's auch für die Grundschüler, die auf der Bühne einen "Saturday for Future" veranstalteten. Eine respektable Leistung lieferte auch das von Norbert Nyikes geleitete Sankt-Sebastianunus-Blasorchester ab. Karsten Janotta moderierte auf und vor der großen Bühne - wieder im Schmetterlingskostüm, wieder in Toplaune und wieder mit viel Charme. Festtradition sind auch die Auftritte des Spielmannszuges Blau-Weiß, der diesmal von Pia Martino geleitet wurde. Die Möhnen luden wieder zum Kaffeeklatsch ein und der Angelsportverein wartete mit Räucherfisch auf. Die Feuerwehr hatte ihre Fahrzeuge aufgefahren, vor denen Mario Heuser als "Erklärbär", wie er sich selbst nannte, kleinen und großen Festbesuchern die technische Ausstattung der Wagen nahebrachte.

Sein Debüt gab das Sinziger Haus der offenen Tür (HoT), das am Montag erstmals eine Ferienfreizeit in der Bad Bodendorfer Grundschule startet. Devise dabei: "Wenn die Kinder aus den Orten ringsum in den Ferien nicht nach Sinzig kommen möchten, dann kommen wir eben zu ihnen auf die Dörfer", wie es HoT-Leiterin Petra Klein formulierte. Erstmals mit dabei war auch die Geologin Susanne Brüning-Schmitz, die selbst gefertigten Natursteinschmuck aus Materialien der Region anbot.

Am Abend ließen die "Los Rockos" vor der großen Bühne Open-Air-Festival-Stimmung aufkommen, während Sankt-Sebastianus-Bruderschaft und Heimat- und Bürgerverein in ihrem Festzelt echte Weinfestatmosphäre schufen. Der Dorffest-Reinerlös werde diesmal, wie Ortsvorsteher Albrecht sagte, in die Anschaffung eines Sonnensegels für den neugestalteten Spielplatz am Finkenstein fließen.

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