Bad Neuenahrer Klarissen Sogar aus Japan kamen Spenden

BAD NEUENAHR · Ein kleines Jubiläum feiern die Klarissen in Bad Neuenahr, denn in diesen Tagen findet deren Adventsbasar zum zehnten Mal statt. Und einmal mehr ist der Erlös für die Ärmsten bestimmt, nämlich für die Slumkinder auf dem Pinienhügel in Perus Hauptstadt Lima.

 Die jährliche Ausnahme: Nur für ihren Weihnachtsbasar öffnen die Bad Neuenahrer Klarissen ihr Kloster.

Die jährliche Ausnahme: Nur für ihren Weihnachtsbasar öffnen die Bad Neuenahrer Klarissen ihr Kloster.

Foto: Martin Gausmann

Sie leben in menschenunwürdigen Verhältnissen, haben kaum etwas zu essen und entbehren jeglicher menschlichen Würde.

Die Schwestern entschieden sich deshalb, mit ihren bescheidenen Mitteln zu helfen, daraus entwickelte sich der kleine, aber feine Basar, der alljährlich viele Freunde ins Klarissenkloster am Ortsrand von Bad Neuenahr lockt. Dort gibt es viel Weihnachtliches zu erwerben, teils von den Schwestern selbst gemacht, teils gespendet. So steht wieder der "himmlische Tropfen", ein Rotweinlikör, im Angebot. Den haben die Schwestern selbst gemacht, Gleiches gilt für Kerzen in verschiedenen Größen. Ebenfalls von den Klarissen hergestellt wurden Gesundheitssäfte aus verschiedenen Kräutern und diverse Salben. Gleiches gilt für einen Klassiker am Weihnachtsbaum: Fröbelsterne. Die werden ausschließlich aus einem rund zwei Meter langen Band in bestimmter Technik gefaltet, Klebstoff wird nicht verwendet.

Daneben erhalten die Klarissen Jahr für Jahr viele Spenden zum Verkauf am Basar, die Tische der Ausstellung werden immer voller. Diesmal haben viele Helferinnen wieder Plätzchen gebacken. "Wir erhalten schon im Sommer Angebote von Helfern, die unseren kleinen Markt mit ihren Spenden bereichern wollen", freuen sich die Initiatorinnen im Kloster über die enorme Anteilnahme an ihrem sozialen Projekt. Aber nicht nur Plätzchen wurden geliefert. Zu finden waren Plüschtiere, handgemachte Puppen aller Art, Bücher, CDs und Videos. Dazu Mini-Krippen - sogar in einer halben Walnussschale fand sich eine Krippe wieder. Und auch von Klarissen aus Tschechien wurden Sachen geschickt. Die weiteste Reise aber hatten Gebäck, Schmuckdosen oder Duftstäbchen aus Japan hinter sich. Sie waren von Bekannten und Verwandten von Schwester Sophia, einer Japanerin im Bad Neuenahrer Klarissenkloster, für den Basar an der Ahr geschickt worden und fanden schnell neue Besitzer.

Schon jetzt steht fest, dass die Franziskanerinnen, die sich in Lima für die Kinder und ihre Familien auf dem Pinienhügel einsetzen, wieder eine großzügige finanzielle Unterstützung aus Bad Neuenahr erfahren werden. Damit bieten sie Kindern eine Schulspeisung an, oft die einzige Mahlzeit am Tag, Sie führen Tauf-, Erstkommunion- und Firmvorbereitung durch und gestalten den Kindern einen schönen Festtag. Und "Leben teilen", wie die Klarissen diese Initiative nennen, zieht immer größere Kreise. "Es ist beeindruckend, wie viele sich vom Einsatz für die Slumkinder anstecken lassen und mithelfen, damit auch in diesem Jahr die Aktion 'Leben teilen' ein Erfolg werden kann", so die Reaktion im Kloster. wbe

Der Adventsbasar im Klarissenkloster an der Königsfelder Straße (am Abzweig zur Paradieswiese) kann noch bis Sonntag, 7. Dezember, besucht werden. Geöffnet ist der Basar werktags von 9.30 bis 11.30 und von 14.30 bis 16.30 Uhr sowie sonntags von 10.45 bis 12 und von 15 bis 16.30 Uhr.

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