Ökostrom aus der Verbandsgemeinde Adenau Solarpark erfordert mehr als 20 Millionen Euro

Adenau · Die Gemeinden Dankerath, Senscheid und Trierscheid in der Verbandsgemeinde Adenau möchten zu einem Zentrum der Ökostromproduktion werden. Dort soll ein Solarpark mit 80 000 Modulen auf einer riesigen Grünland- und Waldfläche entstehen.

 Die Solaranlage bei Wehr gibt es seit 2009. Das Projekt in der Verbandsgemeinde Adenau wird etwa zehnmal so groß sein.

Die Solaranlage bei Wehr gibt es seit 2009. Das Projekt in der Verbandsgemeinde Adenau wird etwa zehnmal so groß sein.

Foto: Martin Gausmann

Drei kleine Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde Adenau haben sich zu einem bemerkenswerten Projekt zusammengeschlossen, das die Energiewende im Kreis Ahrweiler ein großes Stück vorantreiben dürfte. Geplant ist der wohl größte Solarpark in der Eifel mit 80 000 Solarmodulen auf einer riesigen Grünland- und Waldfläche, auf der insbesondere der Borkenkäfer sein Unwesen trieb und für massive Schäden gesorgt hat. Das Öko-Projekt soll mehr als 20 Millionen Euro kosten.

Dankerath, Senscheid und Trierscheid haben zusammen gerade einmal rund 230 Einwohner. Dennoch werden die drei Dörfer schon bald zu einem Zentrum der Ökostromproduktion und somit zu einem wichtigen Faktor für die Innovation und die Energiewende im Kreis Ahrweiler werden. Gemeinsam mit der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) planen die Orte einen Solarpark, der – so die EVM - im Kreis Ahrweiler Seinesgleichen sucht.

Von 2023 an soll die Mammut­anlage rund 33 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Damit könnten doppelt so viele Haushalte in der gesamten Verbandsgemeinde Adenau das ganze Jahr über mit Ökostrom versorgt werden, wie es gibt. Bilanziell reicht das aus, um 20 Prozent und somit rund 22 000 Menschen des gesamten Landkreises mit „Grünem Strom“ zu versorgen. Die Weichen sind gestellt, nachdem die beteiligten drei Ortsbürgermeister einen notwendigen Gestattungsvertrag unterzeichnet haben. Nun folgen die konkrete Planung und Umsetzung. Um einen Solarpark in dieser Größenordnung realisieren zu können, bedarf es ausreichend großer Flächen, die auch über entsprechende Sonneneinstrahlung verfügen. Insgesamt boten sich Areale von rund 26 Hektar an, die sich über die drei Orte erstrecken und im Eigentum der Ortsgemeinden stehen. „Derzeit handelt es sich dabei um Grünland sowie um eine ehemalige Waldfläche, die aufgrund von Borkenkäferbefall gerodet werden musste“, teilte EVM-Sprecher Marcelo Peerenboom mit. Die technische Detailplanung liegt in der Hand des Energieversorgungsunternehmens, während in den Kommunen parallel die Vorbereitungen getroffen werden, die bestehenden Raumordnungs- und Flächennutzungspläne entsprechend anzupassen und Bebauungspläne aufzustellen.

Wie Peerenboom bestätigte, plant die EVM die Antragstellung für die Baugenehmigung für das kommende Jahr und rechnet mit Bau und Inbetriebnahme 2023. Die Investitionskosten liegen bei mehr als 20 Millionen Euro. „Mit diesem Vorhaben erfüllen die beteiligten Ortsgemeinden ihre Versprechen aus dem Jahr 2018 zur lokalen Umsetzung der Ziele der UN-Agenda“, erklärten die drei Ortsbürgermeister. Bei Wehr, im Zugangsbereich zum Gewerbegebiet Brohltal-Ost, gibt es im Kreis Ahrweiler bereits seit 2009 einen Solarpark, der sich über 2,6 Hek­tar erstreckt. Das Projekt in der Verbandsgemeinde Adenau wird etwa zehnmal so groß sein.

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