Kreis Ahrweiler SPD Altenahr kritisiert Cornelia Weigands Kandidatur als Landrätin

Altenahr · Cornelia Weigand, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, will Landrätin im Kreis Ahrweiler werden. Die SPD hadert mit der Kandidatur. Die Fraktion im Verbandsgemeinderat ist enttäuscht und überrascht.

Die SPD in der Verbandsgemeinde Altenahr ist nicht damit einverstanden, dass sich Cornelia Weigand für das Amt der Landrätin des Kreises Ahrweiler bewerben will.

Die SPD in der Verbandsgemeinde Altenahr ist nicht damit einverstanden, dass sich Cornelia Weigand für das Amt der Landrätin des Kreises Ahrweiler bewerben will.

Foto: Martin Gausmann

Überhaupt nicht einverstanden ist die SPD in der Verbandsgemeinde (VG) Altenahr mit der Ankündigung der VG-Bürgermeisterin Cornelia Weigand (parteilos), für das Landratsamt im Kreis Ahrweiler kandidieren zu wollen. Man sei „enttäuscht und überrascht“, teilten die Sozialdemokraten zu den Ambitionen der Bürgermeisterin mit.

„In der größten Krise, die unsere Verbandsgemeinde jemals zu bestehen hatte, orientiert sich die Bürgermeisterin beruflich neu und opfert ihre Zeit einem Landratswahlkampf, anstatt sich um die Bedürfnisse ihrer Bürger zu kümmern, die insbesondere jetzt auf die Erfüllung der ihr anvertrauten Aufgaben hoffen“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Verbandsgemeinderat, Sigrid Dehmelt. Bereits in den vergangenen Monaten habe Cornelia Weigand „einen Schwerpunkt auf die Öffentlichkeitsarbeit gelegt, während ihre Verbandsgemeindeverwaltung selbst in einem schwierigen personellen und organisatorischen Zustand ist“.

Sozialdemokraten sind irritiert über Weigands Aussagen

Gerade in der Verwaltung seien jedoch zeitnah Verbesserungen notwendig: „Ich erwarte, dass sich Cornelia Weigand auf ihre Aufgabe als Verwaltungschefin konzentriert und in dieser Funktion endlich sicherstellt, dass ihre Verwaltung die aktuellen und künftigen Aufgaben erfolgreich wahrnimmt. Nur so kann der Wiederaufbau gelingen“, hieß es in der Mitteilung der SPD.

Irritiert reagierten die Sozialdemokraten auch auf Weigands Aussage, sie bewerbe sich als Landrätin, damit sie mit „mehr Befugnissen“ auch mehr erreichen könne. So zumindest war die Verbandsbürgermeisterin zumindest in Medien zitiert worden. Die Aufgaben, vor denen die Verbandsgemeinde steht, seien riesengroß, unterstrichen die Sozialdemokraten, die darauf hinwiesen, dass der Wiederaufbau der Kommunen in erster Linie eine Aufgabe der betroffenen Städte und Verbandsgemeinden sei und die Zuständigkeiten und Kompetenzen beim Kreis hierzu im Vergleich nur gering seien.

Harsche Kritik an bisheriger Arbeit

Mit einer harschen Kritik ging die SPD auf die bisher geleistete Arbeit der Bürgermeisterin ein: Der Wiederaufbau in der Verbandsgemeinde werde aktuell nicht primär von Cornelia Weigand organisiert. Wörtlich teilt die SPD mit: „Erkennbar leisten Bürger, Ehrenamtliche, Hilfsorganisationen, die Ortsgemeinden und hier vor allem die Ortsbürgermeister hervorragende Arbeit, während Cornelia Weigand vor allem Erwartungshaltungen formuliert.“

Weigand war vor zwei Jahren als parteilose Kandidatin in der Verbandsgemeinde Altenahr angetreten. Mit knapp 61 Prozent der abgegebenen Stimmen wurde sie mit Unterstützung der SPD zur Bürgermeisterin gewählt. Ihr CDU-Mitbewerber erreichte in der einstigen Hochburg der Union 39 Prozent. Die 50-Jährige trat die Nachfolge von Achim Haag (CDU) an. Durch viele Fernsehauftritte und Interviews wurde Weigand nach der Flutwelle bundesweit bekannt.

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