SPD-Mitgliederversammlung SPD in Bad Neuenahr ohne eigenen Kandidaten

BAD NEUENAHR-AHRWEILER · Die SPD in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird für die Bürgermeisterwahl im November keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Das sagte Vorsitzender Jörn Kampmann im Vorfeld der jüngsten Mitgliederversammlung dem General-Anzeiger.

Treue Mitglieder: (von links) Elke Reis da Costa, Petra Elsner, Wilma Schneider, Hans Witsch und Jörn Kampmann.

Treue Mitglieder: (von links) Elke Reis da Costa, Petra Elsner, Wilma Schneider, Hans Witsch und Jörn Kampmann.

Foto: Martin Gausmann

Jörn Kampmann sagte: „Da müsste schon einer überraschend aus der Versenkung auftauchen.“ Bei der Versammlung formulierten die Sozialdemokraten indes unter dem Titel „Politische Zielsetzungen der SPD Bad Neuenahr-Ahrweiler“ aus ihrer Sicht wichtige Entwicklungsziele der Kreisstadt.

Neben dem Ausbau der digitalen Infrastruktur, der aus Sicht der Kreisstadt-SPD eine flächendeckende Abdeckung mit frei verfügbarem Wlan zum Ziel haben soll, fordert die SPD die Gründung einer städtischen Entwicklungsgesellschaft. Diese soll einerseits zur Aufgabe haben, wichtige Projekte im Zuge der Landesgartenschau umzusetzen. Einen weiteren Schwerpunkt der Gesellschaft sehen die Sozialdemokraten im „Errichten, Halten und Vermarkten“ von Mietwohnungen im unteren Preissegment. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es schwierig bis unmöglich ist, auf dem freien Markt Investoren für den Bau von preisgünstigen Mietwohnungen zu gewinnen. Aus unserer Sicht gehört es aber zu den Aufgaben einer Kommune, Anstrengungen dafür zu unternehmen, dass alle sozialen Gruppen angemessener Wohnraum zur Verfügung steht“, erklärte Kampmann.„Wenn dies auf anderem Wege nicht gelingt, muss die Kommune nach unserer Auffassung selbst aktiv werden.“

Junge Familien im Fokus

In die gleiche Richtung geht das Ziel, auch künftig bezahlbare Bauflächen – insbesondere für junge Familien – zur Verfügung zu stellen. Neben der Entwicklung von Baugebieten in den Ortsteilen will die SPD Möglichkeiten prüfen, inwieweit Familien mit Kindern beim Kauf städtischer Grundstücke Preisnachlässe gewährt werden können. Auch an ihrem Ziel, in Bad Neuenahr-Ahrweiler einen Jugendbeirat einzurichten, halten die Sozialdemokraten fest. Zudem hält die SPD Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Weiterentwicklung der Tourismus-Strategie für erforderlich. Im Blick hat sie dabei die Gruppe junger Familien. „Die jungen Menschen von heute sind die zahlungskräftigen Gäste von morgen. Klar ist aber auch, dass wir für diese Personengruppe auch entsprechende Angebote schaffen“, erläutert der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Werner Kasel. Die SPD tritt in diesem Kontext für die Ansiedlung eines Familienhotels ein.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des „Stadtradeln“ nimmt auch die Fahrradfreundlichkeit in Bad Neuenahr-Ahrweiler einen breiten Raum in den Zukunftsüberlegungen der SPD ein. Über der Auflistung zahlreicher Einzelmaßnahmen steht das Ziel, das Fahrrad als Verkehrsmittel aufzuwerten und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass aus Autofahrern zu möglichst vielen Anlässen Fahrradfahrer werden.

Darüber hinaus beschäftigt sich die SPD in den nun beschlossenen Zielsetzungen mit der Erarbeitung eines Friedhofskonzeptes, der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum sowie der Einrichtung eines Stadtbussystems. „Mit den klar formulierten Zielen machen wir deutlich, wohin sich die Stadt in den kommenden Jahren entwickeln soll. An der Umsetzung dieser Ziele werden wir unsere politische Arbeit ausrichten und hoffen dabei auf die Unterstützung aus Bürgerschaft und Politik“, so Kampmann, der auch Ehrungen vornahm.

Wilma Schneider wurde im Beisein der früheren Landtagsabgeordneten Petra Elsner für 40 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Elke Reis da Costa blickt auf 25 Jahre Mitgliedschaft zurück und Hans Witsch erhielt eine Urkunde für 20 Jahre in der Partei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort