Existenz gefährdet Spritpreise machen Busunternehmen im Kreis Ahrweiler zu schaffen

Kreis Ahrweiler · Busunternehmen im Kreis Ahrweiler beklagen hohe Preise für Sprit. Vor allem bei kleinen und mittelständischen Betrieben ist nach Angaben von Branchenvertretern die Existenz gefährdet. Nach dem Willen des Kreisausschusses sollen die Unternehmen nun finanzielle Hilfen bekommen.

 Preissteigerungen an Tankstellen bereiten auch Busunternehmen im Kreis Ahrweiler Probleme.

Preissteigerungen an Tankstellen bereiten auch Busunternehmen im Kreis Ahrweiler Probleme.

Foto: dpa/Carsten Koall

Die Busunternehmer leiden unter den hohen Spritpreisen. Der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel, Stephan Pauly, spricht gar von einer „dramatischen Lage“. In der jüngsten Sitzung des Kreis- und Umweltausschusses hat der ÖPNV-Experte berichtet, dass in einigen Betrieben die Liquidität angesichts eines über zwei Euro liegenden Dieselpreises nicht mehr gesichert sei. Hinzu kämen starke Anstiege bei den Personalkosten. Geht es nach dem Kreisausschuss, sollen die Unternehmen nun finanzielle Hilfen bekommen.

In den vergangenen Wochen gingen nach Auskunft der Kreisverwaltung Ahrweiler verstärkt Anfragen nach einer Erhöhung der ÖPNV-Tagespauschalen ein, mit denen der Busbetrieb finanziert wird – insbesondere die Schülertransporte. Einige Busunternehmer trugen gar Kündigungsabsichten vor. Darüber hinaus verschickte der Verband Mobilität und Logistik RLP (MOLO) einen offenen Brief zur Energiekostenexplosion an alle verantwortlichen Stellen. Tenor des Hilferufes: Man stehe am Rande der finanziellen Leistungsfähigkeit.

Höhere Tagespauschalen im Gespräch

Die Preissteigerungen vor allem im Energiesektor bringen nach Aussage von MOLO insbesondere die klein- und mittelständischen Personenbeförderungsunternehmen zunehmend in existenzielle Nöte. Weiter wird in dem Brief ausgeführt, dass durch die angespannte Situation viele Unternehmen nicht mehr in der Lage seien, alle Mitarbeiter zu bezahlen. Sofern nicht zeitnah reagiert werde, seien auch im Kreis Ahrweiler Vertragskündigungen oder sogar Insolvenzen von Unternehmen zu befürchten. „Um einen Ausfall der Schüler- und Kindergartenbeförderung zu verhindern, ist es dringend erforderlich, zeitnah finanzielle Hilfestellungen zu gewähren“, so die Kreisverwaltung.

Auf der Grundlage des Kostenindexverfahrens, das beim Verkehrsverbund Rhein-Mosel bei der Berechnung der Tarifentwicklung Anwendung findet, ist allein zur Abfederung der Kraftstoffmehrkosten eine Erhöhung der Tagespauschalen um 13 Prozent erforderlich. Die Kreise Neuwied und Westerwald haben bereits reagiert und entsprechende Beschlüsse für ihre politischen Gremien vorbereitet. Nun soll der Landkreis Ahrweiler folgen. Die Pauschale soll nun nach dem Willen des Kreisausschusses zunächst für die nächsten drei Monate um jeweils 32.500 Euro (insgesamt also 97.500 Euro) angehoben werden, damit auch weiterhin Busse an Rhein und Ahr rollen. Kreistagsmitglied Mathias Heeb (Grüne) sagt: „Wir können uns bei der Schülerbeförderung kein Chaos leisten.“

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