Stadtrat in Sinzig Gebühren für Schmutzwasser steigen

Sinzig · In Sinzig hat der städtische Eigenbetrieb für die Wasserversorgung mit höheren Personal- und Energiekosten zu kämpfen. Die Gebühren für Schmutzwasser werden deshalb steigen.

Das Klärwerk in Sinzig

Das Klärwerk in Sinzig

Foto: ahr-foto

Die Stadt Sinzig hat einen Nachtragshaushalt verabschiedet. Denn erhebliche Investitionen im für die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung eigens gegründeten Eigenbetrieb stehen an. „Besonderes Augenmerk wird hier weiterhin auf die Sicherung der Trinkwasserversorgung und den Schutz des Grundwassers gelegt“, so Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron in der jüngsten Sitzung des Stadtrats. Für den Gesamtbetrieb sind dafür 2023 Investitionen von 7,2 Millionen Euro und laufende Aufwendungen von 6,5 Millionen Euro vorgesehen. Investiert werden soll insbesondere in das Ortsnetz, in einen neuen Hochbehälter sowie ein neues Betriebsgebäude. Zur Deckung von Kosten müssen Kredite von rund drei Millionen Euro aufgenommen werden.

„Der Aufwand zeigt sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund höherer Personal- und Energiekosten steigend“, teilte Geron dem Rat mit. Beim Ertrag werde indes von ähnlichen Verkaufsmengen wie im Vorjahr ausgegangen. Unter Beibehaltung des aktuellen Grundpreises von 84 Euro und eines Arbeitspreises von 1,77 Euro pro Kubikmeter würde sich bei der aktuell angenommenen Wasserverbrauchsmenge ein Gewinn von etwa 55 000 Euro ergeben. Um das Eigenkapital angemessener zu verzinsen seien Preisanpassungen erforderlich, hieß es aus dem Rathaus. Der Grundpreis wird – je nach Zählergröße – auf mindestens 90 Euro festgesetzt, der Arbeitspreis pro Kubikmeter auf 1,80 Euro. Außerdem soll es ab 2024 eine regelmäßige moderate Anpassung des Arbeits- und Grundpreises geben.

Haushalt mit drei Personen zahlt pro Jahr 36 Euro mehr

Die aktuellen Abgabensätze für das Schmutzwasser liegen derzeit bei der Schmutzwassergebühr bei zwei Euro pro Kubikmeter, der wiederkehrende Beitrag für Niederschlagswasser bei 0,50 Euro pro Quadratmeter. Zu wenig für das Abwasserwerk, das mitteilte, ohne eine Erhöhung in die Verlustzone zu geraten. „Es wird daher vorgeschlagen, eine Preisanpassung vorzunehmen“, so Geron im Stadtrat. Es komme jedoch lediglich eine Anpassung der Schmutzwassergebühr in Betracht. Eine Erhöhung des wiederkehrenden Beitrages für Niederschlagswasser sei nicht möglich, da er bereits kostendeckend kalkuliert sei.

Die Schmutzwassergebühr wird nun nach dem Willen des Stadtrates um 20 Cent auf 2,20 Euro pro Kubikmeter angehoben. Ob das Abwasserwerk mit diesem Betrag auskommen wird, bleibe abzuwarten, hieß es in der Sitzung. Weitere Anpassungen könnten daher nicht ausgeschlossen werden.

Wie die Stadt Sinzig mitteilte, wird ein Musterhaushalt, ein Einfamilienhaus mit drei Personen, durch die neuen Preise und Gebühren im Wasser- und im Abwasserbereich nicht allzu sehr strapaziert. Gerechnet wird mit einer durchschnittlichen Mehrbelastung von rund 36 Euro im Jahr.

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