Hospizarbeit im Kreis Ahrweiler Sterbenden Zeit schenken

KREIS AHRWEILER · Zwölf Frauen haben sich in 140 Unterrichtseinheiten zu Hospizmitarbeiterinnen ausbilden lassen. Zur Ausbildung gehörte auch der Besuch eines Krematoriums.

 Zwölf Frauen haben erfolgreich einen Grund- und Aufbaukurs zur Hospizmitarbeit absolviert.

Zwölf Frauen haben erfolgreich einen Grund- und Aufbaukurs zur Hospizmitarbeit absolviert.

Foto: Hospiz-Verein

Zwölf Frauen haben erfolgreich einen Grund- und Aufbaukursus zur Hospizmitarbeit absolviert. Unter der Leitung von Sabine Schonschek, Hildegard Schneider und Sabine Bilnik-Clauß haben sie 140 Unterrichtseinheiten geleistet.

Im Grundkurs setzten sich die Teilnehmerinnen mit der eigenen Endlichkeit, den Bedürfnissen sterbender Menschen und dem Umgang mit ihnen auseinander. Die Berührung-Nähe-Distanz, die Wahrnehmung, der Umgang mit der Wahrheit am Krankenbett und die Herausforderung in der Begegnung mit demenziell erkrankten Menschen waren Inhalte des darauf aufbauenden Aufbaukurses. Bei einem Besuch des Krematoriums in Dachsenhausen lernten die künftigen Hospizmitarbeiterinnen die unterschiedlichen Bestattungsformen, Friedhofsanforderungen und -vorschriften kennen.

Zur Ausbildung gehörte zudem ein Praktikum, das entweder in der ambulanten Begleitung, im stationären Hospiz oder einer Altenhilfeeinrichtung absolviert werden konnte.

Der eigenen Grenzen bewusst sein

„In einer Begleitung geht es darum, dem Sterbenden und seinen Angehörigen Zeit zu schenken, Gespräche zu ermöglichen, Schweigen auszuhalten und manchmal Wünsche zu erfüllen“, erklärt Sabine Schonschek. Dabei sei es notwendig, sich der eigenen Grenzen und Bedürfnisse bewusst zu sein sowie Strategien zu entwickeln, um neue Kraft zu tanken.

Die Teilnehmer lernten auch, dass ihre ehrenamtliche Arbeit nicht automatisch zu einer besonderen Schwere führen müsse, sondern gerade zur Bewusstwerdung des Lebens, dass der eine oder andere nun vielleicht intensiver lebe. Wer sieht, wie schnell das Leben enden kann, lernt dem „Jetzt“ einfach mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Die Zertifikate über die Befähigung zum ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter überreichte die Vorsitzende des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr, Ulrike Dobrowolny. Sie betonte noch einmal ausdrücklich die Wichtigkeit der Ehrenamtsarbeit, die grundlegender und unverzichtbarer Bestandteil der Hospizarbeit im Ahrtal sei.

Die neuen Hospizmitarbeiterinnen sind Bettina Bilogan, Brigitte Dietrich, Monika Görges, Regina Jallous-Harke, Barbara Kreuer, Nadine Kreuser, Monika Schumacher, Kornelia Schwickert, Isa Sellin, Barbara Sierp-Karasch, Marion Vitale und Erika Weiß.

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