Gymnasium Calvarienberg Stiftung soll keine Auswirkungen auf den Schulalltag haben

AHRWEILER · Das Aachener Mädchengymnasium Sankt Ursula hat es vorgemacht, der Ahrweiler Calvarienberg zieht nach. Die Aachener Schule, früher unter Ägide des Ursulinenordens, steht seit vergangenem Jahr unter Trägerschaft einer kirchlichen Stiftung.

 Nur im Glas steht der Calvarienberg Kopf.

Nur im Glas steht der Calvarienberg Kopf.

Foto: Hiltrud Siebel

Das soll mit dem Calvarienberg auch geschehen. Unter fachlicher Beratung von Edgar Stein werden für die Gründung der Stiftung, die unter Aufsicht des Bistums Trier stehen soll, die juristischen Fragen geklärt. "Ehrgeiziges Ziel der Ursulinen" ist nach Worten von Annette Gies, Mitglied der Schulleitung des Gymnasiums Calvarienberg, die Stiftungsgründung und somit die Möglichkeit für die finanzielle Akquise "innerhalb der nächsten zwei Jahre umzusetzen".

"Für den Schulalltag bedeutet der Übergang der Trägerschaft keinerlei Veränderung", erklärte Schulleiter Ulrich Schülting im Gespräch mit dem General-Anzeiger. "Das Konzept der Schule mit katholisch angelegter christlicher Erziehung bleibt bestehen." Was nicht bedeute, dass es nur christliche Schüler geben dürfe. Die Ganzheitlichkeit erfordere den christlichen Leitgedanken, aber keine Konfessionalität. Deshalb stehe der Calvarienberg auch Mitgliedern anderer Religionsgemeinschaften offen. Nur mit Menschen ganz ohne Religion sein es problematisch, was Schülting so umschreibt: "Wer in einer Musikschule angemeldet wird, muss Musik auch schön finden. Sonst macht's keinen Sinn."

Zum Thema DFB-Eliteschule bedauert Schülting, "dass der Titel nicht mehr gehalten werden kann". Da erwartet er in absehbarer Zeit die Kündigung des Deutschen Fußballbundes. Denn, da es keine Profi-Fußball-Mannschaft mehr im Ahrtal gebe, werde sich der DFB für seinen Frauennachwuchs anderweitig orientieren. Betroffen seien davon allerdings lediglich neun Schülerinnen von Gymnasium und Realschule des Calvarienbergs.

Einschnitten wie dem Auslaufen des Internatsbetriebes zum Trotz ist Schülting für das Gymnasium optimistisch. Auch wenn in diesem Schuljahr erstmals bei den Neulingen keine reine Mädchenklasse gebildet werden konnte. Dazu bedurfte es der Genehmigung der Ursulinen, doch da bei 68 Anmeldungen die Zahl der Jungen leicht überwogen hatte, war keine andere Konstellation möglich.

"Wir hoffen, dass das eine Ausnahme bleibt", sagen Schülting und Gies unisono. Wohl wissend, dass die Zeiten, in denen sich das private Gymnasium sich seine Schüler quasi aussuchen konnte, vorbei sind. "Der demografische Wandel ist auch bei uns angekommen, sagte Gies. Konsequenz: Schülting und sein Kollegium wollen sich dem immer härterer Wettbewerb der Schulen stellen.

Da will der Calvarienberg mit seiner ganzheitlichen Erziehung auf Basis des christlichen Menschenbildes punkten. Wobei die Schule auf eine breite Fächerung von solider Allgemeinbildung über Förderungen, Kompetenzvermittlung, gesellschaftlichem Engagement (seit 20 Jahren gibt es Sozialpraktika) bis hin zur sportlichen und musischen Ausbildung setzt. So hofft Schülting, dass der Jahrgang ohne reine Mädchenklasse eine Ausnahme bleibt: "Denn die Schülerinnen in der reinen Mädchenklasse werden mit Hilfe eines von der Klasse 5 bis 10 durchlaufenden Programms von Selbstverteidigung bis hin zu naturwissenschaftlichen Schwerpunkten gefördert."

Und auch die Ehemaligen sollen mit ins Boot geholt werden - als Unterstützer der noch zu gründenden Stiftung und Werber für die Schule beim Infotag für Viertklässler und ihre Eltern am Samstag, 6. Dezember, von 8.30 bis 12.30 Uhr. Dann gibt's auch einen Hauch von Harry Potter, zumindest beim Anblick des Klosters.

Der Tag der Viertklässler

  • Infoveranstaltungen mit Schulleiter Ulrich Schülting am Samstag, 6. Dezember, um 8.30 und 11.30 Uhr in der Aula.
  • Separate Führungen für Kinder und Führungen für Eltern.
  • Schnupperstunden in den Hauptfächern der fünften und sechsten Klassen.
  • Präsentationen: Theater, Big Band, Schulsanitätsausbildung, Ehemalige.
  • Cafeteria der Schülervertretung.
  • Infos: 02641/383201
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