Energieversorgung im Kreis Ahrweiler Stromnetze bald wieder in kommunaler Hand

KREIS AHRWEILER · Das Stromnetz in sieben Städten und Gemeinden des Kreises Ahrweiler kommt wieder überwiegend in kommunale Hände. Die Konzerne innogy und evm einigten sich über den Eigentumsübergang.

 Blick von unten: Ein Strommast auf der Grafschaft zwischen Oeverich und Beller.

Blick von unten: Ein Strommast auf der Grafschaft zwischen Oeverich und Beller.

Foto: Günther Schmitt

Das Stromnetz in insgesamt sieben Kommunen im Kreis Ahrweiler kommt wieder überwiegend in kommunale Hände. Das ist das Ergebnis von jahrelangen Bemühungen, die nun von Erfolg gekrönt sind. Die Gremien der betroffenen Kommunen haben ihre Zustimmung erteilt, sodass jetzt die Rhein-Ahr-Energie-Netzgesellschaft gegründet wurde. Dies teilten die Energieversorgung Mittelrhein (evm) und die innogy SE in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Konkret geht es um die Städte Bad Breisig, Remagen und Sinzig sowie die Gemeinden Grafschaft, Gönnersdorf, Burgbrohl und Brohl-Lützing.

Diese Kommunen hatten die Stromkonzessionen jeweils an die evm vergeben. Zuvor war innogy die Konzessionsnehmerin und damit Eigentümerin der Stromnetze in diesen Orten. Die evm hatte daraufhin die Rhein-Ahr-Energie gegründet, mit dem Ziel, auch den Kommunen unmittelbar eine Beteiligung zu ermöglichen. Nach längeren Verhandlungen zwischen der evm und innogy gibt es nunmehr eine Einigung, wie der Eigentumsübergang der Stromnetze einvernehmlich geregelt werden kann. Innogy hat bereits eine eigenständige Netzgesellschaft für die sieben Kommunen gegründet. Die evm-Tochter Rhein-Ahr-Energie beabsichtigt im nächsten Zug, 74,9 Prozent der Firmenanteile zu erwerben. Die evm bietet den Kommunen an, sich unmittelbar an der Rhein-Ahr-Energie zu beteiligen.

Grafschaft ist zufrieden mit Einigung

Nach Abschluss der Transaktion sind die Kommunen, die evm und innogy als Partner in der Netzgesellschaft aktiv und entscheiden gemeinsam über die weitere Entwicklung der Stromnetze in den sieben Kommunen. Ende 2025 hat die Rhein-Ahr-Energie die Option, sämtliche Anteile an der Netzgesellschaft zu erwerben.

„Ich bin froh, dass es zu dieser Einigung gekommen ist und die Stromnetze bei uns in absehbarer Zeit vollständig kommunalisiert sind“, erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Grafschaft, Achim Juchem. „Wir hatten uns aus diesem Grund auch für eine Vergabe der Konzession an die evm entschieden.“ Im Grafschafter Rathaus waren die Fäden für die Verhandlungen in Sachen Strom in den vergangenen Jahren zusammengelaufen. Bis Ende 2025 wird der Netzbetrieb von Westnetz durchgeführt. Ab dem 1. Januar 2026 kann er auf die Energienetze Mittelrhein (enm) übergehen. Die enm ist die Netzgesellschaft in der evm-Gruppe und sorgt für den zuverlässigen Betrieb des Stromnetzes in 225 Kommunen und des Erdgasnetzes in 256 Kommunen im nördlichen Rheinland-Pfalz.

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