Bekenntnis zum Standort Bad Neuenahr Supermarkt in Bad Neuenahrer Fußgängerzone öffnet mit neuem Konzept

BAD NEUENAHR · Innovation in der Bad Neuenahrer Fußgängerzone: Edeka eröffnet in einem der letzten Kaiser's Tengelmann-Supermärkte eine umgebaute Filiale mit neuem Konzept. Rund 900 000 Euro wurden investiert.

 An der neuen „Snacks-to-go“-Theke: Bürgermeister Guido Orthen (v.r.), Vertriebsleiter Marcel Vieler und Filialleiterin Marion Decker.

An der neuen „Snacks-to-go“-Theke: Bürgermeister Guido Orthen (v.r.), Vertriebsleiter Marcel Vieler und Filialleiterin Marion Decker.

Foto: Martin Gausmann

Er heißt nun „Edeka Xpress“, der am Mittwoch wiedereröffnete ehemalige „Kaiser's Kaffee“ in der Bad Neuenahrer Fußgängerzone Poststraße. „Xpress“ stellt für Edeka die gelungene Mischung aus Nahversorgung und „Convenience Food“ (bequemes Essen) dar. „Xpress“-Märkte sollen in der Regel wegen ihrer fußläufig guten Erreichbarkeit mitten in der Innenstadt liegen. „Xpress“ aber auch, weil der Schnellkauf bei diesem Testformat Regie führen soll.

Es ist einer der ersten Märkte dieser Art unter der Ägide der Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH, die im Jahr 2017 von den 48 von Kaiser's Tengelmann übernommenen Märkten im Großraum Nordrhein-Westfalen nun 31 umgebaut hat. „Hier im denkmalgeschützten Gebäude in Bad Neuenahr, übrigens im südlichsten Zipfel unseres Verbreitungsgebietes, haben wir in den Umbau und die Immobilie 900 000 Euro investiert“, so Vertriebsleiter Marcel Vieler beim Presserundgang, an dem auch Bürgermeister Guido Orthen und Citymanager Kevin Hengsberg teilnahmen.

Orthen war überrascht, was sich auf der gleich gebliebenen Fläche von rund 300 Quadratmetern durch den Umbau der vergangenen zweieinhalb Wochen optisch und angebotsmäßig getan hat. Immerhin sind rund 1000 Produkte mehr in den Regalen, die auf warm wirkenden Holzfliesen und unter einer Hochglanzdecke stehen, die mehr Höhe suggeriert.

"Wir wissen, dass der Familie-Großeinkauf nicht hier passiert"

Zwar gibt es keine Frischfleischtheke, aber sowohl für die Senioren als auch die Beschäftigten in der Innenstadt oder Schüler bietet sich die „Snacks-to-go“-Theke an. Dort gibt es beispielsweise jeden Mittag vom eigenen Koch zubereitete warme Essen zwischen vier und fünf Euro. Das wird in mikrowellentauglichen Schalen verpackt und folienverschweißt, bleibt also warm, kann aber auch problemlos zu Hause erneut in der Mikrowelle erhitzt werden.

„Die Kunden können zusehen, was mit den Lebensmitteln passiert, wir können die Bar individuell bestücken, zum Beispiel morgens mit mehr belegten Brötchen, mittags dann mit den warmen Gerichten“, erklärt Vieler. Selbstbedienung heißt es an der Salatbar, wo das gesunde Grün mit Putenbrust oder Mini-Frikadellen aufgepeppt werden kann. „Die Selbstbedienung ist in der Testphase. Wenn wir merken, dass die Kunden Bedienung brauchen, switchen wir um“, so Vieler: „Wir betreten hier ein wenig Neuland und testen in Bad Neuenahr die neuen Angebotsformate wie beispielsweise diese Selbstbedienungskonzepte im Snack-Bereich. Die Erfahrungen aus Bad Neuenahr sollen später in andere Marktkonzepte einfließen.“ Und ergänzt: „Wir wissen, dass der Familien-Großeinkauf nicht hier passiert.“

„Edeka ist ja mit zwei Vollsortimentern gut vertreten in der Kreisstadt, aber für die Nahversorgung ist das der wichtigste Markt in Bad Neuenahr. Hoch frequentiert, übrigens auch von den Bürgern der anderen Ahrseite, die dort keine Alternative haben“, so Stadtchef Orthen. Ihn freute natürlich das Bekenntnis zum Standort. Aber auch, dass es für die älteren Mitbürger oder Single-Haushalte Lebensmittel in kleineren Gebinden gibt, der Wein aus Mayschoß, Äpfel, Kartoffeln oder im Frühjahr auch Spargel aus der Region kommen oder darauf geachtet wurde, dass die Gänge für Menschen, die auf Rollatoren angewiesen sind, breit angelegt sind.

Das einzige Nadelöhr ist der Kassenbereich, „das haben wir erkannt und werden dort die Regale verschmälern“, erklärt der Vertriebsleiter. Bewusst verzichtet hat man mit Blick auf ältere Kundenklientel auf Kassen, an denen die Ware selbst gescannt wird und auf großflächige Schaufensterwerbung, „die den Blick ins ansprechende Innere verwehren würde“. Vor Ort ist Marktleiterin Marion Decker die Ansprechpartnerin. Sie ist froh darüber, dass die Zitterpartie um den Fortbestand des Supermarktes beendet ist und sie mit den 18 Mitarbeitern übernommen wurde, um von montags bis samstags, jeweils von 7 bis 21 Uhr, für die Kunden da zu sein. Geplant ist mittelfristig eine Personalaufstockung auf rund 30 Kollegen.

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