THW baut Ersatzbrücken THW bricht Brückenbau in Sinzig ab
Sinzig · Das THW wollte am Wochende die Arbeiten für den Aufbau de Ersatzbrücke für den alten Christinensteg abschließen. Durch den Wintereinbruch war aber der Untergrund für Spezialkran zu sehr aufgeweicht.
Bei den vielen am Ahrufer erschienenen Sinzigern war Geduld gefragt, bei den Männern und Frauen des Technischen Hilfswerkes (THW) hingegen Präzision. Schließlich galt es am Samstagvormittag ein knapp 40 Meter langes und 21 Tonnen schweres Brückenbauwerk über den Fluss zu hieven und in bereits gefertigte Fundamente einzusetzen. Das Unterfangen erwies sich jedoch als weitaus komplizierter als ursprünglich gedacht. Der durch den Schneefall am Wochenende aufgeweichte Boden ließ die Seitenstützen des eingesetzten Spezialkrans nämlich wegsacken, was schließlich zum Abbruch der Arbeiten führte. Nun hofft man, dass die Brücke am nächsten Wochenende über die Ahr gehoben werden kann.
Sinziger müssen noch eine weitere Woche auf ihre neue Brücke warten
„Ich hoffe, in einer Stunde steht die Brücke“, hatte der Sinziger THW-Chef Daniel Gronwald am Morgen noch gehofft. Es kam jedoch anders. Während am südlichen Ahrufer in Höhe der Sporthalle des Rheingymnasiums zahlreiche Sinziger in der Kälte bibbernd ausharrten, weil sie sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten, arbeiteten die eingesetzten 20 THW-Spezialisten aus Sinzig, Bad Kreuznach und Neustadt an der Weinstraße fieberhaft an Lösungen, wie dem Autokran, der Gewichte von 250 Tonnen spielend heben kann, ein standfester Untergrund verschafft werden kann. Stahlplatten sollten für Abhilfe sorgen. Zum einen war deren kurzfristige Beschaffung schwierig, zum anderen waren damit auch nicht alle Stabilitätsprobleme gelöst. Das Technische Hilfswerk brach nach zweieinhalbstündigen Versuchen die gesamte Aktion ab.
Bereits in der vergangenen Woche hatte das Technische Hilfswerk die Brücke vormontiert, so dass sie am Wochenende in einem nicht ganz unkomplizierten Manöver nur noch eingesetzt werden brauchte. Im Anschluss wollte das THW noch die Fahrbahnplatten montieren. Die an den jeweiligen Uferseiten stehenden Brückenfundamente hatte man zuvor bereits durch eine Baufirma gesetzt, die Anrampungen der ausschließlich für Radfahrer und Fußgänger gedachten Ahrquerung sollen in Kürze folgen. Erfahrungen im Brückenbau hat das THW seit der Naturkatastrophe im Ahrtal reichlich: So wurde erst jüngst eine nahezu baugleiche Brücke in Heppingen über die Ahr gespannt.
Durch die neue Behelfsbrücke wird sich für zahlreiche Schüler des Rheingymnasiums sowie der benachbarten Barbarossa-Realschule der Schulweg erheblich verkürzen, da die Schulen seit der Flutkatastrophe für die aus nördlicher Richtung kommenden Schüler nur über einen Umweg über die Kölner Straße und die dortige Brücke erreichbar ist. Die Sinziger werden sich nun noch zumindest eine Woche lang gedulden müssen, ehe sie in Höhe der Schulen auf schnellem Wege vom Nordteil der Stadt in den Südteil von Sinzig gelangen können.