Ahrtaler Weihnachtszirkus Tiger, Löwen und tolle Artisten

BAD NEUENAHR · "Zirkuszeit" ist eigentlich von März bis Oktober, aber seit ein paar Jahren versuchen Zirkusse immer öfter, auch zum Jahreswechsel noch ein paar Gastspiele anzubieten und als sogenannter "Weihnachtszirkus" noch ein paar Euro in die oftmals leeren Kassen zu spielen, so auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

 Stefanie Traber zeigte über der Manege atemberaubende Akrobatik.

Stefanie Traber zeigte über der Manege atemberaubende Akrobatik.

Foto: Martin Gausmann

Derzeit steht auf der Piuswiese in Bad Neuenahr-Ahrweiler der "Ahrtaler Weihnachtszirkus", dahinter steht das Unternehmen von René & Patrizia Althoff, das eigentlich derzeit sein Winterquartier im nordrhein-westfälischen Elsdorf bezogen hat, nun aber für knapp 20 Vorstellungen an die Ahr umgezogen ist. Am Nachmittag des Heiligabends war Premiere: Knapp 200 Zuschauer verfolgten Akrobatik und Tiershow in dem Viermastzelt, in dem rund 500 Gäste Platz finden können.

Sie erlebten einen traditionellen Zirkus mit allem, was ein solcher zu bieten hat. Ramona Althoff übernahm versiert die Aufgaben der Manegensprecherin, sie führte in angenehmer Weise durch das Programm. Der langjährigen Tradition des Hauses entsprechend begann die Spielfolge mit einer Pferdedressur. Dominic Fischer präsentiert das kleinste und das größte Pferd des Zirkus Althoff, Fischer führte in der Folge noch eine bunte Palette "tierischer Stars" durch die Manege, die von Elsdorf aus den Weg an die Ahr angetreten hatten.

Den imposantesten Eindruck vermittelten dabei sieben sibirische Königstiger, die eine wahre Dschungelatmosphäre auf die Piuswiese brachten. Balkenlauf, Sprünge, Tigerbar, Hochsitzer - die ganze Palette der klassischen Raubtierdressur lief routiniert und gekonnt ab. Selbstverständlich durfte auch ein Scheinangriff nicht fehlen.

Der Zirkus René & Patrizia Althoff bezeichnet sich bewusst als "Europas größter Raubtierzirkus." Insgesamt 13 Raubtiere sind mit nach Bad Neuenahr-Ahrweiler gekommen, neben den in der Manege zu sehenden Königstigern können noch afrikanische Löwen bei der Tierschau besichtigt werden. Es geht aber auch harmloser: Fischers zweite Pferdedressur erhielt ebenfalls viel Beifall.

Neben dem Namen "Althoff", für dessen Erhalt René und Patrizia vom kinderlosen Franz-Richard Althoff adoptiert wurden, taucht noch ein weiterer in Zirkuskreisen sehr bekannter Name im Weihnachtszirkus auf, nämlich "Traber." Stefanie Traber, Sprössling der gleichnamigen Zirkusdynastie, präsentierte zur Premiere eine akrobatische Einlage, bei der der Zuschauer den Eindruck gewann, sie verfüge über eine Wirbelsäule aus Gummi.

Stefan Traber ließ hingegen kein Raubtier und kein Pferd durch die Manege laufen und durch Reifen und über Stangen springen, sondern seinen kleinen Rauhaardackel "Specki." Und der setzte zu großen Sprüngen an. Zudem balancierte Stefan Traber auf zwei übereinander gestapelten Skateboards, die auf einer Rolle auflagen. Hierbei durch einen Reifen zu steigen, verlangte schon absolute Körperbeherrschung.

Derweil ließen sich die Akrobaten bis unters Manegendach ziehen, um ohne Seil und Fangnetz atemberaubende Vorführungen zu präsentieren. Miss Yvetta aus Prag balancierte nur durch ein Tuch gehalten, um später als "Frau im Mond" akrobatisch in einem großen Halbmond zu turnen. Artistin "Theresa" jonglierte durch einen großen Ring unterm Zeltdach und das Duo Galaxy schaukelte durchs weite Rund und schien dabei förmlich zu schweben.

In den Umbaupause war es Clown Paul, der die Zuschauer nicht nur zum Lachen brachte, sondern den ein oder anderen von ihnen in die Manege zerrte und zum Mitmachen animierte. Er hatte den Nachwuchs in Person der Mini-Clowns Max und Moritz gleich mit gebracht. Die drei gehören zum rund 30-köpfigen Team, das für die Vorstellungen angereist ist. 13 Raubtiere und rund 20 Pferde sind dabei, zudem auch drei Ziegen, deren Dressur für Ziegendompteur Anton kein leichtes Unterfangen gewesen sein mag.

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