Tour de Ahrtal Für einen Tag gehört die Straße den Radfahrern

Ahrtal · Die Tour de Ahrtal nimmt Fahrt auf – und verdrängt dabei alle Autos zwischen Blankenheim und Dümpelfeld von der Straße. Am Sonntag, 18. Juni, wird die Bundesstraße B258 zwischen Blankenheim und Dümpelfeld für den motorisierten Verkehr gesperrt.

Die Tour de Ahrtal soll am 18. Juni erneut ein Spaß für die ganze Familie sein.

Die Tour de Ahrtal soll am 18. Juni erneut ein Spaß für die ganze Familie sein.

Foto: ahr-foto/Martin Gausmann

Radler erobern die Straße: Bei der Tour de Ahrtal am Sonntag, 18. Juni, wird die Bundesstraße 258 zwischen dem nordrhein-westfälischen Blankenheim und dem rheinland-pfälzischen Müsch komplett für den motorisierten Verkehr gesperrt. Das gleiche gilt für die Landesstraße 73 zwischen Müsch und Dümpelfeld. Zwischen 9 und 18 Uhr erobern die Fahrradfahrer mit der ganzen Familie diese insgesamt 35 Kilometer lange Strecke für sich. Sie können darüber hinaus auch noch nahtlos auf den parallel verlaufenden Ahrtal-Radweg wechseln und bis Ahrbrück weiterfahren – oder den Kalkeifel-Radweg zwischen Ahrdorf und Oberbettingen mit dem Drahtesel erkunden.

Die offizielle Eröffnung ist um 10 Uhr am Curtius-Schulten-Platz in Blankenheim mit einem Radlersegen für die Sportler. Zeitgleich starten die Teilnehmer aus Richtung Ahrbrück über den Ahr-Radweg in Richtung Blankenheim. Zuvor schon ist um 9.30 Uhr eine Radlermesse mit anschließender Segnung an der Hahnensteiner Mühle zwischen Insul und Dümpelfeld. Ein gutes Dutzend Aktionspunkte entlang der Strecke laden zu Pausen ein, bieten Verpflegung und Auflademöglichkeiten für E-Bikes und sorgen für Unterhaltung.

„Wir freuen uns, dass es in diesem Jahr wieder möglich ist, das Obere und Mittlere Ahrtal bei der Tour de Ahrtal miteinander zu verbinden“, sagte Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) bei einer Presskonferenz im Gemeindehaus Antweiler (Verbandsgemeinde Adenau) am Dienstag. Nachdem die Tour de Ahrtal im vergangenen Jahr, knapp ein Jahr nach der Flutkatastrophe, mit dem Motto: „Es geht nicht weit, aber weiter!", immerhin zu iher 15. Auflage gestartet sei, gehe es in diesem Jahr noch weiter. Die Veranstaltung liege den Menschen im schwer gebeutelten Ahrtal ohnehin sehr am Herzen, „sie war schließlich jahrzehntelang ein ganz wichtiger Bestandteil der touristischen Vermarktung.“ Diesen Nimbus soll sie nun wieder erreichen und zugleich einen weiteren Schritt in Richtung Normalität und einen großen Lichtblick im Veranstaltungskalender darstellen.

Bis Dümpelfeld gehe es auf gesperrten Straßen und ab da auf dem Ahr-Radweg auf der gerade eröffneten „Infrastrukturstrecke“ weiter bis Ahrbrück – „das ist die eigentliche Sensation“, freute sich Weigand, dass es zumindest in Sachen Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur in großen Schritten vorangehe. „Dadurch haben die Radfahrer die Möglichkeit, die faszinierende Landschaft des Oberen Ahrtals bis hin zu den Weinbergen der Mittelahr zu erkunden.“ Allein im vergangenen Jahr hätten an der allerdings deutlich verkürzten Tour rund 5000 Menschen teilgenommen. „Die Teilnehmer sehen außerdem mit eigenen Augen, wie weit das Ahrtal nach der Katastrophe schon ist, und was man mit seiner Familie hier bereits alles wieder machen kann“, so die Landrätin.

 Für die Tour de Ahrtal wird das Ahrtal zwischen Blankenheim und Dümpelfeld am Sonntag, 18. Juni, für den motorisierten Verkehr gesperrt.

Für die Tour de Ahrtal wird das Ahrtal zwischen Blankenheim und Dümpelfeld am Sonntag, 18. Juni, für den motorisierten Verkehr gesperrt.

Foto: ahr-foto

Zusammenarbeit über Landesgrenze

Etwas ganz Besonderes sei die Tour de Ahrtal auch wegen der länderübergereifenden Zusammenarbeit zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit den Kreisen Ahrweiler, Euskirchen und Vulkaneifel sowie den Verbandsgemeinden Adenau, Altenahr und Gerolsteiner Land nebst der Stadt Blankenheim als Ausrichter. „Hier stellt sich eine Region als Ganzes vor und präsentiert sich als attraktives Ausflugsziel“, so Weigand. Den Besuchern seien kommunale und Landesgrenzen ohnehin vollkommen egal.

Auch Markus Ramers (SPD), Landrat des Kreises Euskirchen, sieht in der Veranstaltung ein Symbol für den Wiederaufbau und das enorme Improvisationstalent der Leute entlang des Flusses. „Wir machen als Region große Fortschritte, und das wollen wir mit der Tour de Ahrtal auch feiern.“

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