Wiederaufbau nach der Flut Ministerin verspricht Unterstützung für Tourismusbranche an der Ahr
Kreis Ahrweiler · Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) sichert der Tourismusbranche an der Ahr Unterstützung beim Wiederaufbau zu. Einen Beitrag dazu soll nun eine virtuelle Veranstaltungsreihe leisten.
Die Botschaft, dass die Tourismusbranche im Ahrtal nach der Flut 2021 nicht mit ihren Sorgen und Nöten allein gelassen wird, ist der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin ein ganz besonderes Anliegen. „Wir werden das Hotel- und Gastgewerbe nach besten Kräften beim Aufbau der Betriebe zur Seite stehen“, sagte Daniela Schmitt (FDP). Ihr Ministerium hatte zum Auftakt einer virtuellen Veranstaltungsreihe eingeladen, in deren Mittelpunkt die Zukunft des Tourismus und des Gastgewerbes im Ahrtal stehen. Ging es zunächst um Aufbauhilfen, Antragsverfahren, Hürden und Auflagen, so sollen bei einem weiteren Treffen am 23. März die strategische Ausrichtung, Ziele und Konzepte der Branche im Mittelpunkt stehen.
Aktuell stehen allerdings die dringend benötigten konkreten Hilfen im Fokus der Hotel- und Gastronomiebetreiber. Dass 80 Prozent der Betriebe ihre Unternehmen wieder aufbauen und eröffnen wollen, wertete die zugeschaltete Landrätin Cornelia Weigand zwar als gutes Zeichen, dennoch gehe der Aufbau nur schleppend voran. Es gelte jetzt, die Voraussetzungen zu schaffen, „damit die Betriebe wieder Fahrt aufnehmen können“. Ministerin Schmitt hatte zuvor von „einer großen Herausforderung“ und „einem langen Prozess“ gesprochen.
Hilfe bei Anträgen
Das für den Tourismus zuständige Wirtschaftsministerium erklärte den zugeschalteten rund 70 Tourismusunternehmen erneut die Strukturen und Systematik der Aufbauhilfen und der zeitlich befristeten Erstattungsmöglichkeiten von Einnahmeeinbußen. Breiten Raum nahm hierbei die Wiederbeschaffung von in der Flutnacht zerstörtem Inventar und der Frage, nach welchen wirtschaftlichen Wertekriterien verfahren werde. Restwert, Zeitwert, Buchwert, Bilanzwert oder Beschaffungswerten über den Sekundärmarkt spielen hierbei eine Rolle. Das Ministerium verwies auf die grundsätzliche 80-Prozent-Förderung sowie auf Einzelfallprüfungen. Sollten Anträge vollständig und ohne Rückfragenotwendigkeiten eingereicht werden, so sprach das Ministerium bei der Bearbeitung von einer Zeitspanne zwischen Antragsstellung und Auszahlung der bewilligten Beträge von „vier bis sechs Wochen“.
Campingplätze an der Ahr
Sowohl Industrie- und Handelskammer als auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) versprachen, bei Anträgen zu helfen. Dehoga-Präsident Gereon Haumann forderte in diesem Zusammenhang eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes in der Branche sowie der in Aussicht stehenden Hilfen: „Alles dauert etwas länger, als wir alle glaubten.“ Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord führte aus, dass nicht jeder Betrieb so ohne Weiteres im Überschwemmungsgebiet wieder aufgebaut werden könne. Zwar gebe es einen Bestandsschutz, jedoch müssten Auflagen hinsichtlich einer Hochwasserrisiko angepassten Bauweise erfüllt werden. Die Campingplätze an der Ahr seien oftmals baurechtlich nicht abgesichert. Hier müsse nachgearbeitet werden.