Bad Neuenahr Twin-Neubau erst nach 2016

BAD NEUENAHR · "Hält das Twin bis 2016?" fragte SPD-Fraktionsvorsitzende Elisabeth Graff besorgt. Im Investitionsprogramm für die Kernstadt Bad Neuenahr sind nämlich noch keine Finanzmittel für einen Neubau des Freizeitbades enthalten.

 Bis zum Jahre 2016 muss das sanierungsbedürftige Twin noch halten.

Bis zum Jahre 2016 muss das sanierungsbedürftige Twin noch halten.

Foto: Martin Gausmann

"Ich gehe davon aus", antwortete der Vorsitzende des Bad Neuenahrer Ortsbeirates, Heinz-Dieter Brand. Bekanntlich soll das in die Jahre gekommene und stark sanierungsbedürftige Schwimmbad abgerissen und an einem anderem Standort neu gebaut werden. Es ist das einzig verbliebene Hallenbad im gesamten Kreis Ahrweiler.

Im Stadtrat hatte man beschlossen, das Twin zumindest bis 2016 betriebsbereit zu halten. Bedeutet: Im Investitionsplan für das kommende Jahr wird finanztechnisch kein Handlungsbedarf gesehen. Sollte es 2016 zur Schließung und zum Neubau des Bades (geschätzte Baukosten: mindestens neun Millionen Euro) kommen, so soll das derzeitige Schwimmbadareal in Bauland umgewidmet und verkauft werden. Der Erlös soll dann der Mitfinanzierung des Neubaus dienen. "Das allerdings funktioniert nur mit erheblichen Landeszuschüssen", merkte Ortsvorsteher Brand an.

Wegen der selbst auferlegten Schuldenbremse der Landesregierung dürfte es in diesem Zusammenhang jedoch nur stark gedrosselte Erwartungshaltungen gegeben. Der Bürgermeister der Kreisstadt, Guido Orthen, hatte daher bereits einen Brief an Nachbarkommunen verschickt, mit der Bitte um Prüfung, ob sie sich an der Badfinanzierung beteiligen könnten. Schließlich werde das neue Bad ja dann auch Kindern aus anderen Kommunen - beispielsweise beim Schulschwimmen - dienlich sein.

Vier Millionen Euro sind in 2016 für das Twin vorgesehen, weitere vier Millionen Euro in 2017. Vom Land erhofft man sich in diesen Jahren 2,4 Millionen Euro an Zuschüssen, vom Kreis hat man optimistisch zweimal 600.000 Euro an Zuweisungen eingeplant.

Weitere dicke Brocken im Bad Neuenahrer Investitionsprogramm sind die Gestaltung des östlichen Ortseinganges mit dem Bahnhofsvorplatz (640.000 Euro in 2015, 850.000 in 2016 und 85.000 Euro in 2017) sowie die Beseitigung des schienengleichen Bahnüberganges an der Hauptstraße/Heerstraße. An dieser Großmaßnahme werden sich allerdings auch Bund und Bahn mit je einem Drittel beteiligen. Alleine sind dafür in Bad Neuenahr 2015 knapp vier Millionen Euro vorgesehen. Weitere vier Millionen sind für das Folgejahr eingeplant.

Außerdem Thema im Ortsbeirat: Das Parken in der engen Uhlandstraße. "Kehrmaschinen oder Feuerwehrfahrzeuge kommen nicht mehr durch, wenn auf beiden Straßenseiten geparkt wird", so Brand. Es soll nun geprüft werden, wie die Situation entschärft werden kann. Auch regte der Beirat an, ob die Bepflanzung am Brunnen am "Platz an der Linde" verbessert werden kann. Brand: "Die ist etwas sehr bescheiden."

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