Unternehmerschule des Kreises Ahrweiler Unternehmer lernen alles über Firmenführung

KREIS AHRWEILER · Sie sind Gartenbauer, Hotelier, Optiker, Metallbauer oder haben einen Dorfladen. Sie alle sind Existenzgründer - und besuchen die Unternehmerschule des Kreises Ahrweiler.

 Seminarteilnehmer der Unternehmerschule beim Erfahrungsaustausch im Ahrweiler Kreishaus.

Seminarteilnehmer der Unternehmerschule beim Erfahrungsaustausch im Ahrweiler Kreishaus.

Foto: Kreis

Die Unternehmerschule des Kreises Ahrweiler ist eine Einrichtung der Wirtschaftsförderung des Kreises Ahrweiler in Kooperation mit dem Netzwerk Integrative Wirtschaftsförderung (NIV).

„Die Mitarbeiter sind das wertvollste Gut des Unternehmens“, sagt Wolfgang Herz, der vor sieben Jahren das Projekt Unternehmerschule mit der Kreiswirtschaftsförderung aus der Taufe gehoben hat.

Wie funktioniert die Unternehmerschule? Das wollte der General-Anzeiger von Kreiswirtschaftsförderer Tino Hackenbruch und dem promovierten Physiker Herz aus Lantershofen wissen. Herz, selbst Unternehmer, gibt eine ganz einfache Antwort: „Wir vermitteln Praxis, nicht Theorie.“ Denn es gehe um Fragen wie „Was braucht ein Unternehmer jeden Tag?“ oder „Wie erkenne ich auf einen Blick, welche Zahlen wichtig sind?“.

Zielgruppen sind Unternehmer und Existenzgründer, künftige Geschäftsführer im Rahmen einer Unternehmensnachfolge, Handwerker, denen der Facharbeiter- und Meisterbrief nicht ausreichend erscheint, sowie Mitarbeiter von Firmen, die künftig Führungsaufgaben übernehmen sollen. „Ziel ist es dabei, die Führungs-, Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen nachhaltig zu verbessern“, sagt Hackenbruch und verweist auch darauf, dass die Kreishandwerkerschaft Ahrweiler mit im Boot sitzt.

„Denn“, so Herz, „es gibt zum Beispiel sehr gut arbeitende Handwerksbetriebe, die trotz guter Arbeit immer wieder in Probleme geraten, weil die Kontoführung nicht stimmt oder sich der Inhaber mit der Führung des eigenen Unternehmens schwer tut.“ Hier greifen laut Hackenbruch die Seminare der Schule, die folgende Zielsetzungen hat: Stärkung der Führungsfähigkeit, Absicherung des Unternehmens für die Zukunft, Reduzierung der Krisenanfälligkeit, Gewinnung von Fach- und Führungskräften oder auch Kundengewinnung und Kundenbindung.

Praktiker aus verschiedenen Branchen dozieren

Dafür stehen der Unternehmerschule Praktiker aus verschiedenen Branchen als Dozenten zur Verfügung: vom ehemaligen Bankdirektor bis zum IT-Experten der Telekom. Dabei geht es auch um das Vermitteln eines Gespürs für Personalführung, betriebswirtschaftliches Know-how, Kreativität sowie Entwicklung und Umsetzung stimmiger Marketingmaßnahmen. „Denn schnell sind insbesondere Existenzgründer von den hohen und komplexen Anforderungen, die der unternehmerische Alltag mit sich bringt, überfordert“, so Herz. Aber auch „Alte Hasen“, deren Betrieb gut laufe, könnten lernen. Denn aufgrund eingefahrener Abläufe würden Leistungsreserven häufig nicht erkannt und somit nicht wirtschaftlich nutzbar gemacht.

Dennoch müsse ein Unternehmer nicht rund um die Uhr ackern. „Bei optimierter Unternehmensführung bleibt Zeit für mehr Lebensqualität“, sagt Herz, weiß aber auch, dass es vielen Unternehmern schwer fällt, sich die Zeit für die Unternehmerschule an zehn Samstagen einmal im Monat freizuschaufeln. Dabei könne auch jedes der zehn Themenpakete von Grundlagen über Personalführung und Management bis hin zu Finanzplanung, Vermarktung und Online-Strategien einzeln besucht werden. Dass es dieses Angebot nicht gratis geben könne, dafür bittet Herz um Verständnis.

So koste ein Samstagsseminar als Modul inklusive Mittagessen und Unterlagen 250 Euro. „Bei anderen Einrichtungen und Institutionen wird das schon vierstellig“, so der Wirtschaftsförderer, der von zufriedenen Teilnehmern der bisherigen fünf Staffeln spricht: „Alle Staffeln waren ausgebucht.“ Bis zu zehn Teilnehmer werden genommen. „Mehr nicht“, sagt Hackenbruch, „denn nur so kann auf die speziellen Probleme eines jeden Einzelnen eingegangen werden.“ Übrigens: Die Unternehmerschule des Kreises hat bereits internationales Aufsehen erregt. Sie wurde schon vor fünf Jahren von der EU-Kommission im Rahmen des Europäischen Unternehmensförderpreises als „Beispiel guter Praxis“ auf nationaler Ebene ausgezeichnet. In der Wettbewerbskategorie „Investition in Unternehmenskompetenz“ hatte das Konzept die Jury überzeugt. Mit dem Europäischen Unternehmensförderpreis prämiert die EU-Kommission herausragende Leistungen von Behörden und öffentlich-private Partnerschaften.

Die sechste Staffel der Seminarreihe startet am 13. April im Ahrweiler Kreishaus. Anmeldungen sind noch bis zum 10. April möglich. Weitere Infos sowie das Anmeldeformular gibt es im Internet unter www.unternehmerschule.kreis-ahrweiler.de und bei der Wirtschaftsförderung des Kreises Ahrweiler, E-Mail: Denis.Radermacher@kreis-ahrweiler.de, 0 26 41/97 53 73.

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