Versorgung ab Winter 2023/24 Dernau will Nahwärme nutzen
Dernau · Dernau will künftig Nahwärme nutzen. Im Winter 2023/24 soll so die Versorgung der Gemeinde an der Ahr klappen. So sehen die bisherigen Pläne aus.
Die Nahwärme kommt für Dernau. 70 Prozent der Haushalte des Weindorfs haben sich per Vorvertrag für die umweltfreundliche Methode zur Heizung der Häuser und zur Warmwasserbereitung ausgesprochen. Das hat jetzt Bürgermeister Alfred Sebastian in der Sitzung des Rates berichtet. Die Modalitäten im Einzelnen stünden allerdings noch nicht fest, so Sebastian. Zwar fehle noch ein Geldbetrag in der Kalkulation, er gehe aber davon aus, dass das Land das Projekt ausreichend bezuschusse. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe ihm bei seinem Besuch in Dernau in der Sache Zuversicht gemacht.
Anders als in Rech, wo laut Sebastian ein System für „kalte Nahwärme“ gebaut werden soll, bevorzugt Dernau warme Nahwärme mit einer Vorlauftemperatur von 80 bis 90 Grad, wodurch auch ältere Häuser ohne Fußbodenheizung versorgt werden können. Für die Realisierung des Projekts erhofft sich die Gemeinde einen „starken Partner, der sich auch finanziell engagiert“. Der soll jetzt gesucht werden. Das Projekt müsse vernünftig auf die Beine gestellt werden, sagte Sebastian. Im Winter 2023/24 solle die Versorgung klappen. Erzeugt wird die Wärme zunächst mit Hackschnitzeln, im Sommer könne Solarthermie ausreichen, so die Planungen. Den Ratsbeschluss zu dem Thema kündigte er für August an.
Sportplatz-Standort bleibt offen
Derweil noch offen bleibt die Frage um den Standort für einen künftigen Sportplatz, da die Idee, diesen auf einem gemeindeeigenen Waldstück Richtung Esch zu bauen, wohl nicht mehr aktuell ist. Wie berichtet, laufen neue Überlegungen dahin, den Platz in Nähe der Ahr, aber etwas höher gelegen, in den Hang zu bauen. Allerdings ist dort Naturschutzgebiet (FFH). „Wir brauchen ein vereinfachtes Baurecht“, forderte Sebastian. Darum plant die Gemeinde, alle verantwortlichen Behörden gemeinsam zu einem Ortstermin einzuladen, um die Sache gemeinsam zu klären. „Es ist schlimm, dass wir ein Jahr nach der Katastrophe noch nicht wissen, wohin wir mit dem Sportplatz gehen“, so Sebastian. Auf dem Gelände an der Ahr müsse allerdings der Hochwasserschutz Priorität haben.
Auf jeden Fall soll „zeitnah“ ein Kleinspielfeld mit 20 mal 40 Metern Spielfläche auf das Gelände an der Ahr. Es soll so platziert werden, dass es beim Bau des großen Sportplatzes nicht weichen muss. Die Finanzierung ist laut Sebastian geklärt: 90.000 Euro kommen vom Deutschen Fußball-Bund. 10.000 Euro müsste der Dernauer Sportverein aufbringen, der dafür Intersport Krumholz aus der Kreisstadt als Sponsor gefunden hat.