Aufnahmen aus Helikopter Hier können Sie die Videos aus der Flutnacht an der Ahr sehen

Mainz/Ahrtal · Erst 14 Monate nach der Flutkatastrophe sind Polizei-Aufnahmen aus einem Hubschrauber aus der Nacht an der Ahr aufgetaucht. Wir zeigen die Aufnahmen.

Das Standbild aus einem Video zeigt Häuser, dass am Abend des 14. Juli 2021 von Wasser eingeschlossen sind.

Das Standbild aus einem Video zeigt Häuser, dass am Abend des 14. Juli 2021 von Wasser eingeschlossen sind.

Foto: dpa/---

Ein Polizei-Hubschrauber flog am Abend der Flutkatastrophe über Teile des Ahrtals. Mit der Kamera wurden überflutete Landstriche, bis zum Dachgeschoss vom Wasser eingeschlossene Häuser und Menschen, die mit Händen und Lichtsignalen auf sich aufmerksam machen, aufgenommen. Erst kürzlich, rund 14 Monate nach der Flutkatastrophe, sind die Videos aufgetaucht.

Das rheinland-pfälzische Innenministerium hat die bislang nicht-öffentlichen Polizeihubschrauber-Videos am Dienstag Journalisten gezeigt. Menschen und Hinweise auf bestimmte Häuser sind zuvor in den insgesamt drei Videos verpixelt worden. Diese drei verpixelten Videos finden Sie in diesem Artikel. Die Filme zeigen Aufnahmen von den Ahr-Orten Mayschoß bis Schuld zwischen 22.14 Uhr und 22.43 Uhr in der Flutnacht am 14. Juli 2021.

Die Aufnahmen eines Polizeihubschraubers waren erst kürzlich hinter verschlossenen Türen im Untersuchungsausschuss des Landtags gezeigt worden. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) war wegen der Videos unter Druck geraten. Nach eigenen Angaben aber hatte er sie zum ersten Mal am 23. September im U-Ausschuss bei seiner zweiten Befragung gesehen.

Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie ganze Landstriche unter Wasser stehen. Zu sehen sind auch (verpixelte) Menschen auf einem Garagendach und ein Auto, das mit eingeschaltetem Heckscheibenwischer und Innenbeleuchtung durch die Wassermassen treibt. Gegen die Scheiben eines von den Fluten eingeschlossenen Hauses klatschen Wellen.

Ein Mensch, der im Wasser treibt, sei jedoch an keiner Stelle zu erkennen, sagte Christoph Semmelrogge, Chef des Präsidiums Einsatz, Logistik und Technik, zu dem die Hubschrauberstaffel gehört. Das Auto sei nach den Erkenntnissen der Polizei leer gewesen.

Warum die Videos erst vor kurzem aufgetaucht sind, erklären Semmelrogge und der Koblenzer Polizeipräsident Karlheinz Maron mit einem Dokumentationsfehler und einem Missverständnis. Die Videos seien erst kürzlich auf der externen Festplatte eines Mitarbeiters der Hubschrauberstaffel gefunden worden, sagte Semmelrogge. Es habe aber nie die Absicht gegeben, die Aufzeichnungen unzugänglich zu machen.

Dennoch: „Diese hätten am 18. Februar vorgelegt werden müssen.“ Damals hatte der Untersuchungsausschuss bereits die Beiziehung weiterer Akten, darunter auch möglicher Lagefilme angefordert. Einzelheiten dazu kläre derzeit die Staatsanwaltschaft.

(dpa/ga)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort