Kriminalstatistik 2018 Weniger Wohnungseinbrüche im Kreis Ahrweiler

KREISSTADT · Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist 2018 weiter gesunken. Das geht aus der Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler hervor. Der positive Trend ist auch der engen Zusammenarbeit von wachsamen Bürgern und Polizei im Kreis Ahrweiler zu verdanken.

 Gestellte Szene: Ein als Einbrecher verkleideter Mann hebelt ein Fenster auf. In der Kreisstadt gab es 2018 erneut weniger Einbrüche.

Gestellte Szene: Ein als Einbrecher verkleideter Mann hebelt ein Fenster auf. In der Kreisstadt gab es 2018 erneut weniger Einbrüche.

Foto: picture alliance / dpa

Die Kriminalstatistik der Polizeiinspektion der Kreisstadt ist auf den ersten Blick erfreulich. Denn im Jahr 2018 gab es 2760 Straftaten, 45 oder 1,6 Prozent weniger als noch im Vorjahr. 2017 hatte es noch 2805 Straftaten gegeben. Das geht aus den Zahlen hervor, die Frank Hitzelberger als stellvertretender Dienststellenleiter vorlegte.

Hitzelberger: „Das passt zur Tendenz der vergangenen Jahre. Nach einem Höchststand von 3431 Straftaten im Jahr 2014 verringerte sich die Zahl der bekanntgewordenen Taten kontinuierlich.“

Parallel dazu sei bei den Aufklärungsquoten ebenfalls eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Lag die Quote im Jahr 2014 noch bei 48,8 Prozent, stieg sie bis 2016 auf 54,6 Prozent. 2017 gelang es in 56,6 Prozent aller Fälle, einen Täter zu ermitteln, 2018 waren es 55 Prozent.

Erfreulich ist der Rückgang der Wohnungseinbrüche von 111 im Jahr 2016 auf 71 in 2017 und 49 in 2018. Ein Minus von 31 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Doch da kommt das große Aber: Die Aufklärungsquote sank im selben Zeitraum von 17,1 auf 5,6 Prozent in 2017 und stieg in 2018 wieder auf 10,2 Prozent.

Das gravierende Sinken der Fallzahlen führt der Polizeihauptkommissar auf zwei Faktoren zurück: Erstens auf höhere Strafandrohungen durch den Gesetzgeber und zweitens auf private Initiativen, die sich im Kreis Ahrweiler in punkto Sicherheit etabliert haben.

Hitzelberger anerkennt die Aktion „Wachsamer Nachbar“ und unterstreicht deren enge Zusammenarbeit mit der Polizei, die auch schon zur Festnahme von Straftätern geführt habe. Hitzelberger: „Eine flächendeckende Bestreifung des Dienstgebietes durch die Polizei ist nicht möglich, so dass die Arbeit der Bürgerinitiativen einen sinnvollen und wichtigen Beitrag zur Kooperation zwischen Bürgern und Polizei leistet.“ Die Gruppenmitglieder achten in ihrem Wohnumfeld auf verdächtige Personen und Fahrzeuge und melden diese der Polizei.

Gute Aufklärungsquote bei Diebstahldelikten

Bei den Diebstahldelikten sieht die Aufklärungsquote deutlich besser aus. Diese stieg von 26,8 Prozent 2016 auf 30 Prozent in 2017 und 33 Prozent in 2018. Im selben Zeitraum verringerte sich die Zahl der Diebstähle um 70 von 556 auf 486 und 445 in 2018. „Ein erfreulicher Rückgang“, findet Hitzelberger.

Die Zahl der Körperverletzungsdelikte ist von 346 in 2016 auf 334 in 2017 und 292 in 2018 gesunken. Die Aufklärungsquote stieg von 86,2 Prozent 2017 auf 88,2 Prozent 2018. „Das liegt möglicherweise an dem Phänomen, dass Körperverletzungen zunehmend innerhalb geschlossener Jugendgruppen oder innerhalb einer bestimmten Nationalität begangenen werden und sich hier eine Zusammenarbeit mit der Polizei schwierig gestaltet“, sagt Hitzelberger. Und: „In solchen Fällen verweigern oft die Zeugen, aber auch die Geschädigten, eine Kooperation mit den Beamten.“ Gesunken ist erneut die Fallzahl bei den Betrugsdelikten von 484 im Jahr 2016 auf 414 im Jahr 2017 und 378 in 2018. Die Aufklärungsquote bewegt sich mit knapp 70 Prozent im Landesdurchschnitt.

Gestiegen ist die Aufklärungsquote bei den Sachbeschädigungen, von denen im vergangenen Jahr 341 Fälle, 331 in 2017, angezeigt wurden. 25,2 Prozent der Fälle, 23,3 Prozent waren es im Jahr zuvor, konnten aufgeklärt werden.

Massiv gestiegen ist hingegen die Zahl der Rauschgiftdelikte von 165 in 2016 auf 200 in 2017 und 238 in 2018. Die Aufklärungsquote liegt zwar bei hohen 92,9 Prozent, sie ist aber niedriger als 2016 mit 94,5 und 2017 mit 96,5 Prozent.

Und nach wie vor gibt es laut Hitzelberger eine hohe Dunkelziffer bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Im vergangenen Jahr wurden 72 Fälle angezeigt, ein Jahr zuvor waren es 61, im Jahr 2016 jedoch 110 Fälle.

Die Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler ist zuständig für die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Gemeinde Grafschaft sowie die Ortsgemeinden Schalkenbach und Königsfeld der Verbandsgemeinde Brohltal und die Ortsgemeinden Altenahr, Mayschoss, Rech, Dernau, Kalenborn und Berg der Verbandsgemeinde Altenahr. Im Dienstgebiet leben 50 000 Menschen.

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