Winzer in Dernau bei der Weinlese „Die Uhr für uns Winzer tickt unerbittlich“

Dernau · Nach der Hochwasserkatastrophe kämpfen Winzer im Flutgebiet um ihre Existenz. Weinbauer Markus Bertram schildert die Tücken der Weinlese – und verrät, was seinen Job an der Ahr einmalig macht.

 Der Hanomag-Traktor ist seit Jahrzehnten einer treuer Begleiter bei der Weinlese: Die Winzer Markus und Christian Bertram (r.) aus Dernau und die Erntehelfer Jörg Meißner (l.) und Wolfgang Willerscheid stoßen nach getaner Arbeit gemeinsam an.

Der Hanomag-Traktor ist seit Jahrzehnten einer treuer Begleiter bei der Weinlese: Die Winzer Markus und Christian Bertram (r.) aus Dernau und die Erntehelfer Jörg Meißner (l.) und Wolfgang Willerscheid stoßen nach getaner Arbeit gemeinsam an.

Foto: Stephan Stegmann

Schnaubend bahnt sich der Hanomag-Traktor aus dem Jahr 1957 seinen Weg hinauf in die Dernauer Goldkaul. Winzer-Familie Bertram und ihre freiwilligen Helfer sind mitten in der Weinlese. Diesmal sind die Riesling-Reben in Dernaus einziger nicht flurbereinigten Hanglage mit überwiegend Schieferböden an der Reihe. „Für den Riesling ist das optimal. Der zweite Jahrgang nach der Flut hat insgesamt gesunde Trauben, ist qualitativ und quantitativ hochwertig“, sagt Winzer Markus Bertram zur satten Ernte. „Es ist gekommen, wie es die Winzer im Ahrtal gut gebrauchen konnten.“ Aber: „Wirklich zufrieden sind wir erst, wenn wir auch alles im Keller liegen haben.“ Behänd greift der 41-Jährige zur Schere und spurtet los. Denn er weiß: Die Zeit drängt.