Tag der Demokratie in Remagen Menschenkette gegen den „Trauermarsch“

Remagen · Das Bündnis Remagen plant einen Tag der Demokratie unter Corona-Bedingungen. Für die Landespolitik werden dabei Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Familienministerin Anne Spiegel sprechen. Der Demokratie-Tag ist als Antwort geplant auf den „Trauermarsch“, den Rechtsextreme für den 14. November angemeldet haben

 Auch in diesem Jahr soll es in Remagen wieder einen Aufmarsch Rechtsextremer und dazu eine Gegenveranstaltung unter dem Motto „Tag der Demokratie“ geben.

Auch in diesem Jahr soll es in Remagen wieder einen Aufmarsch Rechtsextremer und dazu eine Gegenveranstaltung unter dem Motto „Tag der Demokratie“ geben.

Foto: Martin Gausmann

In der zwölften Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes heißt es unter Paragraf zwei, dass Versammlungen unter freiem Himmel unter Auflagen auch im November weiterhin möglich sind. Dies haben die rechtsextremen Organisatoren des sogenannten „Trauermarsches“ zum Anlass genommen, ihre Demonstration am 14. November erfolgreich anzumelden. Aber auch das Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie lässt es sich nicht nehmen, mit dem traditionellen Tag der Demokratie darauf zu antworten.

„Wir sind seit August damit beschäftigt, einen coronakonformen Tag auf die Beine zu stellen“, erklärt Karin Keelan, Sprecherin des Bündnisses. Sie ist sich sicher, ein Zeichen zu setzen, „dass wir die Regeln beachten“.

Es wird in diesem Jahr zwar nicht möglich sein, eine Veranstaltung auf dem Marktplatz und eine Infomeile entlang der Goethestraße in Höhe der Hochschule zu organisieren. Wie jedes Jahr wird jedoch die Kapelle der Schwarzen Madonna von Michaela Schmitt und ihrer Truppe verhüllt. Hier beginnt um 10.30 Uhr der Tag mit einer Mahnwache.

Die üblichen Redebeiträge werden digital auf zwei riesigen Bildschirmen übertragen. Für die Landespolitik werden Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Familienministerin Anne Spiegel sprechen. Die Gewerkschaften vertreten Dietmar Mutscheid, Vorsitzender des DGB-Bezirks Rheinland-Pfalz/Saarland, und Sabrina Kunz von der Gewerkschaft der Polizei. Die Lokalpolitik werden Landrat Jürgen Pföhler und Bürgermeister Björn Ingendahl vertreten. Musiker aus der Region haben sich angemeldet, den Tag auf akustische Art und Weise zu untermalen. „Escape Running“ aus Remagen sowie die „Audiotisten“ und Florian Rink aus Sinzig werden versuchen, aus den Auflagen das Bestmögliche herauszuholen. Die Hochschule Remagen wird sich mit Beiträgen ihrer Themenwoche Demokratie einbringen. „Wir freuen uns, dass die Kooperation jedes Jahr reichhaltiger wird“, so Keelan.

Höhepunkt der Veranstaltung wird die Menschenkette um 12 Uhr sein. „Wir hofften, dass wir eine Kette von der Schwarzen Madonna bis zum Marktplatz hinbekämen, jetzt wären wir aber schon glücklich, wenn etwa 100 Leute kämen“, so Keelan mit Blick auf die verschärften Maßnahmen seit Beginn des Monats.

Michaela Schmitt ist bereits fleißig dabei, weiße Bänder herzustellen, die den nötigen Abstand zwischen den Gliedern der Kette garantieren sollen. Zudem sollen Ordner und ausreichend zur Verfügung stehendes Desinfektionsmittel dafür sorgen, dass alles regelkonform abläuft.

Der momentane Planungsstand sieht den Verlauf der Menschenkette bis hin zum Sportplatz und von dort zum Jüdischen Friedhof in der Alten Straße vor. In der Schwebe ist momentan noch, wie nahe sich Rechtsextreme und Gegendemonstranten kommen werden.

„Wenn wir auf die Kreuzung von Joseph-Rovan-Allee und Goethestraße dürfen, dann werden wir dort alles aufbauen“, so Lucas Müller von der Remagener Planungsgruppe. Marion Morassi von den Linken im Kreis freut sich bereits: „Es wird bunt und farbenfroh.“

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