Mehr Schadstoffe nach Hochwasser-Katastrophe Ministerin: Werte nicht beunruhigend - Ahrwasser dennoch meiden

Nach der Flutkatastrophe im Juli sind Gewässer, Böden und Luft im Ahrtal mit zusätzlichen Schadstoffen belastet. Eine langfristige Gefahr gehe davon aber nicht aus, erklärt die rheinland-pfälzische Umweltministerin Spiegel.

 Die Hochwasser-Katastrophe im Juli hat Gewässer, Böden und Luft im Ahrtal in Rheinland-Pfalz mit zusätzlichen Schadstoffen belastet.

Die Hochwasser-Katastrophe im Juli hat Gewässer, Böden und Luft im Ahrtal in Rheinland-Pfalz mit zusätzlichen Schadstoffen belastet.

Foto: dpa/Boris Roessler

Die Flutkatastrophe im Juli hat Gewässer, Böden und Luft im Ahrtal in Rheinland-Pfalz mit zusätzlichen Schadstoffen belastet. Eine langfristige Gefährdung erwartet das Umweltministerium nach ersten Messungen aber nicht. Die Werte seien nicht beunruhigend, sagte Landes-Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) am Montag in Mainz.

Als Hauptquelle von Schadstoffen nannte die Ministerin zerstörte Kanäle und die nur noch eingeschränkt funktionsfähigen Kläranlagen. Die mehr als 10.000 erhobenen und analysierten Datensätze zeigten, dass die Belastung im Unterlauf der Ahr höher sei als im Oberlauf. Von entscheidender Bedeutung sei der Wiederaufbau der Abwasser-Infrastruktur - „hier arbeiten alle Beteiligten mit Hochdruck an der Wiederherstellung“. Auch wenn man die Ahr inzwischen wieder zu Fuß durchqueren könne, sollte der Kontakt mit dem Wasser vermieden werden, sagte Spiegel.

Nach ersten Untersuchungen zur Fischfauna schätzt das Ministerium, dass die Hälfte des Bestands in der Ahr noch erhalten ist. Die ökologischen Untersuchungen ergaben, dass die Larven von Eintags- und Köcherfliegen vor allem im Unterlauf der Ahr stark abgenommen haben - dort habe die Hochwasserwelle „wie ein Sandstrahlgebläse alles mitgerissen“, sagte Spiegel. Catherine Antoni vom Referat Gewässerschutz im Ministerium zeigte sich zuversichtlich, dass sich die als Fischnahrung wichtigen Larvenbestände im nächsten Frühjahr wieder erholen.

Untersuchungen der Böden ergaben, dass „flächenhafte Beeinträchtigungen durch flutbedingte Schadstoffeinträge in der Westeifel und im Ahrtal auszuschließen“ seien. Die dabei festgestellten Belastungen etwa mit Spuren von Arsen und Blei seien aber vermutlich schon vor der Flut entstanden. An wenigen Stellen seien notwendige Maßnahmen wie ein Bodenaustausch auf den Weg gebracht worden.

Leicht erhöhte Schwermetallwerte ergaben sich bei der Messung von Staub in der Luft, etwa am Ahrtor in Ahrweiler. Insgesamt gebe es aber in dieser Hinsicht „keinen Anlass zur Sorge, dass es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen kann“, sagte Spiegel.

(dpa)
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