Hilfeleistungslöschboot Rhein-Ahr übergeben Mit zwei Jet-Antrieben und 1600 PS

Kripp · Mit seinen beiden 800 PS starken Jet-Antrieben gilt es als schnellstes Boot auf dem Rhein: das neue Hilfeleistungslöschboot (HLB) Rhein-Ahr. Innenminister Roger Lewentz übergab das 1,8 Millionen Euro teure Löschboot an die Wasserschutzeinheit Kripp.

 Feierstunde für das „HLB Rhein-Ahr“: Die Remagener Weinkönigin Karolina Schmitz nimmt die Taufe des Bootes vor.

Feierstunde für das „HLB Rhein-Ahr“: Die Remagener Weinkönigin Karolina Schmitz nimmt die Taufe des Bootes vor.

Foto: Martin Gausmann

Großer Bahnhof für ein besonderes Boot: Mit einem ausgewachsenen Festakt am Kripper Rheinufer hat Landesinnenminister Roger Lewentz das neue Hilfeleistungslöschboot (HLB) am Samstag der Wasserschutzeinheit der Kripper Feuerwehr übergeben. Neben dem hohen Besuch aus Mainz hat allein die 65 Namen umfassende Liste der Ehrengäste deutlich gemacht, dass die Übergabe nicht nur für die Kripper Feuerwehr ein großes Ereignis war. „Dies ist ein besonderer Tag für die Sicherheit auf der Bundeswasserstraße Rhein. Denn die Technik der Boote entspricht einem Quantensprung vom gefühlten Mittelalter in die Neuzeit“, betonte Lewentz. Tatsächlich ist das in Kripp stationierte HLB Teil einer aus drei Booten bestehenden Flotte, mit der das Land die Gefahrenabwehr entlang des Rheins auf ein neues Niveau gehoben hat. Die drei mit modernster Technik ausgestatteten Boote – zwei weitere liegen in St. Goarshausen und in Bingen – sind das Ergebnis länderübergreifender Zusammenarbeit und ersetzen die in die Jahre gekommenen Feuerwehr-Mehrzweckfähren. So wurde die „RLP7“ in Kripp, die 59 Jahre auf dem Buckel hatte, im März außer Dienst gestellt. Das 15 Meter lange neue Boot, dessen Einsatzgebiet von Andernach bis Köln reicht, verfügt über zwei 800 PS starke Jet-Antriebe und bringt es auf bis zu 60 Stundenkilometer. Damit gilt es als schnellstes Boot auf dem Rhein. Ausgestattet ist das 1,8 Millionen Euro teure Gefährt mit einem großen Werfer, der pro Minute 8000 Liter Wasser über eine Wurfweite von 90 Meter abgeben kann. Ein kleinerer Werfer kann zusätzlich noch einmal 4000 Liter pro Minute liefern. Zudem sind ein Ladekran mit einer Traglast von 1700 Kilogramm sowie elektronische Hilfsmittel wie verschiedene Kameras an Bord.

Zehn Jahre auf diesen

Moment gewartet

„Bei einem Löschangriff kann das ganze Boot zum Eigenschutz in einen Wasserschleier gehüllt werden“, erklärt Jörg Laux, Einheitsführer der Wasserschutzeinheit Kripp.

„Zehn Jahre lang haben die Kripper Kameradinnen und Kameraden diesem Moment entgegengefiebert“, so Bürgermeister Björn Ingendahl, der sich auf der Fahrt von Bad Breisig nach Kripp selbst ein Bild von den „unglaublichen Fähigkeiten“ des Bootes hat machen können. Stadtwehrleiter Ingo Wolf und der Innenminister dankten den Kameraden der Wasserschutzeinheit für ihr Engagement. Denn um so ein Boot zu beherrschen, seien neben einer umfassenden Ausbildung Fleiß und Einsatz erforderlich. Auch der Kreisbeigeordnete Horst Gies lobte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Remagen als „besonders leistungsfähige Einheit“.

Zum Dank und als Anerkennung für die geleistete Arbeit der Facheinheit Wasserschutz übergab der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Alexander Krahe, Jörg Laux eine Dankesurkunde. Die Segnung des neuen Bootes übernahm Pfarrer Johannes Steffens.

Zwei Versuche benötigte die Remagener Weinkönigin Karolina Schmitz, um eine Sektflasche am Bug zerschellen zu lassen. Sie taufte das neue Boot auf den Namen „HLB Rhein-Ahr“, wünschte „allzeit gute Fahrt und stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“.

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