Stellenabbau bei Automobilzulieferer ZF Mitarbeiter demonstrieren mit Autokorso in Ahrweiler

Ahrweiler · Im Mai kündigte der Automobilzulieferer ZF einen Abbau von 15 000 Arbeitsplätzen an. Die 283 Beschäftigten in Ahrweiler sorgen sich um ihren Job. Mit einem von der Gewerkschaft organisierten Autokorso setzten sie sich zur Wehr.

 Rund 100 Autos beteiligten sich am Korso in Ahrweiler. Hupend fuhren die ZF-Belegschaftsmitglieder durch die Stadt.

Rund 100 Autos beteiligten sich am Korso in Ahrweiler. Hupend fuhren die ZF-Belegschaftsmitglieder durch die Stadt.

Foto: Thomas Weber

Im Mai hatte der Vorstand des auch in Ahrweiler ansässigen Automobilzulieferers ZF alle Beschäftigten angeschrieben und ein dramatisches Bild zur Lage des Unternehmens gezeichnet. ZF kündigte einen Abbau von 15 000 Arbeitsplätzen an, etwa die Hälfte davon in Deutschland.

Gemeinsam durch die Krise? – Darunter haben sich die IG Metall und die Beschäftigten von ZF etwas anderes vorgestellt. „Als IG Metall fordern wir von einem Stiftungsunternehmen ein anderes Verhalten ein. Jetzt heißt es: Druck machen, starkmachen, mitmachen“, so Markus Eulenbach, Geschäftsführer der IG Metall Neuwied.

Mit einer Blitz-Umfrage wollte die IG Metall wissen, wie die Kollegen die Lage des Konzerns empfinden. Die Zahl übertraf nach Mitteilung der Gewerkschaft alle Erwartungen: 12 164 ZF-Beschäftigte aus rund 30 ZF-Standorten hätten sich bisher an der Befragung beteiligt. „Die Ergebnisse sind eindeutig“, so Rainer Stenz, Betriebsratsvorsitzender des Standortes ZF Ahrweiler: „Knapp 90 Prozent der abhängig Beschäftigten im Unternehmen machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz oder den ihrer Kollegen.“

Mut mache „die Kampfbereitschaft“ der ZF-Beschäftigten: „Der Umfrage der IG Metall zur Folge werden die Kollegen ihre Arbeitsplätze und auch die guten Arbeitsbedingungen nicht kampflos aufgeben. Ein erstes Signal zeigt dieser Autokorso mit 100 Fahrzeugen in Ahrweiler. Das war stark und wir konnten damit ein Zeichen setzen“, meinte Vera Dernbach, die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende im Ahrweiler Werk.

Der ZF-Standort in Ahrweiler befinde sich mit seiner Belegschaft mitten in einem zukunftsorientierten Veränderungsprozess. „Hierfür haben die Tarifvertragsparteien einen Vertrag abgeschlossen, der betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2023 ausschließt. Ich gehe davon aus, dass ZF sich an diese Vereinbarungen hält. Daher richtet sich das Unverständnis nicht gegen den Standort in Ahrweiler, sondern vielmehr gegen die Haltung der ZF-Konzernspitze“, so Markus Eulenbach.

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