Tauschbörse in Ahrweiler Die Zahl der Briefmarkensammler sinkt

Ahrweiler · Geld ist mit den Raritäten aus buntbedrucktem Papier längst nicht mehr zu verdienen. Die Tauschbörse des Vereins der Briefmarken- und Münzsammler verzeichnete etwa 60 Besucher.

 Die Ahrweiler Tauschbörse für Briefmarken und Münzen verlief für die Organisatoren eher enttäuschend.

Die Ahrweiler Tauschbörse für Briefmarken und Münzen verlief für die Organisatoren eher enttäuschend.

Foto: Martin Gausmann

Zum Start der Tauschbörse des Vereins der Briefmarken- und Münzsammler des Kreises Ahrweiler in der Ahrweiler Grundschule war einigermaßen Andrang, der ließ aber schnell nach. Am Ende waren es etwas mehr als 60 Besucher, die den gut zwei Dutzend Händlern ihre Aufwartung machten. Philatelie und Numismatik als Hobby sind nur noch schwer zu vermitteln.

Gewinne sind mit Briefmarken und Münzen aktuell ohnehin kaum noch zu erzielen. Und wenn, dann nicht auf Tauschbörsen, wie der in Ahrweiler. „Wenn seltene und wertvolle Stücke und Sammlungen auftauchen, dann sind auch ganz schnell Auktionshäuser da, die ihr Interesse bekunden,“ so Jens Wittenburg. Der Münzexperte ist Vorsitzender des Vereins.

In den vergangenen Jahren brachte die Bundesbank Münzen mit bunten Polymerringen unters Volk. Jede der fünf Prägeanstalten wich bei der Ringfarbe ein wenig von der anderen ab. Sammler kaufen natürlich alle fünf Münzen. Ein Sammlermarkt entwickelte sich dennoch nicht, vielmehr ist man heute untereinander derart vernetzt, dass getauscht wird.

Die Anzahl der Briefmarkensammler sinkt

„Am meisten verdient die Post, wenn die Münzen hin und her geschickt werden“, so Jens Wittenburg sarkastisch. Und der Sammler greift längst nicht mehr überall zu. Bringt die Bundesbank eine 20-Euro-Münze raus, ist bei vielen Sammlern das Jahresbudget mit dem Ankauf aller fünf Ausgaben erschöpft. Noch gravierender stehen die Philatelisten da. „Es tut sich nichts mehr“, so Willi Weber. Mit Briefmarken sei nichts mehr zu verdienen. Zwar tauchten aktuell wieder vermehrt seltene Stücke auf, doch die gehen analog den Münzen sofort den Weg in Auktionshäuser. Was übrig bleibt, ist nicht mehr, als bunt bedrucktes Papier. Das aber fasziniert die vorwiegend älteren Sammler immer noch. An die 50 Philatelisten und Numismatiker sind aktuell noch im Verein der Briefmarken- und Münzsammler des Kreises engagiert.

Man trifft sich einmal im Monat zum Austausch, Fachsimpeln oder aber der Beratung von Menschen, die ihre oft geerbten Sammlungen zur Bewertung bringen. Der Verein steht also noch relativ gut da, oftmals ausgesprochene Fusionsideen bleiben weiter auf Eis. „Mit wem sollen wir auch fusionieren? Gerade erst sind Vereine aus Bonn und Beuel zusammengegangen, da wollen wir uns nicht reindrängeln,“ so Jens Wittenburg. Und so hofft man bei den Sammlern, dass sich hier und da jemand findet, der für das Hobby zu begeistern ist. Nachwuchs bleibt nicht ganz aus, das Schrumpfen des Mitgliederstamms kann dieser aber nicht aufhalten.

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