Konzertereignis in Lantershofen Nach Mitternacht legten die Schotten noch einmal los

Lantershofen · Die „Young Scots Trad Awards Winner Tour“ machte in Lantershofen Station. Nach dem Konzert gab es die größte Überraschung.

Typisch mit Geige: Die Musikanten aus Schottland lieferten eine tolle Show in Lantershofen ab.

Typisch mit Geige: Die Musikanten aus Schottland lieferten eine tolle Show in Lantershofen ab.

Foto: AHR-FOTO

Wenn die besten schottischen Nachwuchsmusiker in traditionellem Folk auf ihrer alljährliche Tournee durch Deutschland und angrenzende Staaten auf der Kulturlant-Bühne im Lantershofener Winzerverein gastieren, herrscht dort Ausnahmezustand. Das war am vergangenen Samstag nicht anders, im seit Wochen ausverkauften Saal blieb kein Stuhl frei. Dort sind es in jedem Jahre andere Preisträger der renommiertesten Nachwuchswettbewerbe, die sich die Bühne teilen. In diesem Jahr kam aber noch eine ungewollte Steigerung hinzu, hatte die Tour doch wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre pausieren müssen. In 2020 fanden die Wettbewerbe in Schottland noch statt, die Preisträger musste jedoch ihre Tour im Folgejahr um zwei Jahre verschieben. „Es sind also eigentlich die Musiker auf Tour, die 2021 spielen sollten“, erklärte Tourchefin Petra Eisenburger. Die vier hatten also zwei weitere Jahre, sich zu entfalten und zu verbessern. Noch dazu haben sich die drei Instrumentalisten zur Band „Assynt“ zusammengefunden, proben und spielen regelmäßig.

Ein Gefühl wie in einem Pub im Schottland

In Lantershofen gab es zunächst eine Vorstellrunde, begleitet von Gitarrist Innes White. Der hate schon in jungen Jahren den „BBC Radio 2 Young Folk Award“ gewonnen und unterstützte nun zunächst Graham Mackenzie an der Geige. Schon das war ganz nach dem Geschmack des Publikums, dass sich wie im prall gefüllten schottischen Pub fühlen konnte. Ruhigere Töne schlug dann Eilidh Cormack an. Und nicht nur das: Die junge Sängerin mit der glasklaren Stimme trug Lieder in gälischer Sprache vor. Dass sie die Auszeichnung „Gaelic Singer of the Year“ erhalten hatte, war kein Wunder. Mit Spannung erwartet wurden schließlich David Shedden und sein Dudelsack. Shedden, ausgezeichnet mit der „Glasgow Highland Club Medal“, beherrschte das wohl lauteste schottische Instrument wie kein Zweiter und zeigte sich auch an den Flöten als absolut genialer Musiker.

Wilder Ritt durch die schottische Musik

Im zweiten Konzertteil wurde es dann richtig wild, jetzt musizierten alle vier Preisträger gemeinsam. Da schwappte die Stimmung immer wieder in den Saal über, das Publikum klatsche und johlte. Eilidh Cormack trug zwischendurch einige ruhigere Stücke vor, erneut zumeist in gälischer Sprache. Sie hatte zudem viele Hintergrundinfos zu den Stücken, ihrer Herkunft und ihrer Komponisten parat. Zu den traditionellen schottischen Liedern gehörte zudem eines, das sie von ihrer ebenfalls sehr musikalischen Mutter gelernt hatte.

Bei Graham Mackenzie, David Shedden und Innes White ging derweil immer dann, wenn instrumentale Stücke angesagt waren, die Post ab. Man habe ihnen gesagt, dass das Konzert bei Kulturlant zu den Höhepunkten der Tour zählen würde, erzählte Sheddan. Er sollte recht behalten. Da war es auch kein Wunder, dass die Musiker noch bis tief in die Nacht zusammen mit vielen Fans ihrer Musik eine After-Show-Party feierten, und dabei nach Mitternacht die Instrumente noch einmal auspackten.

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