Beschluss des Stadtrats Neues Hallenbad am Bad Neuenahrer Twin kommt

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Der Neubau des Hallenbades Twin in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist beschlossene Sache. Bei dem 17-Millionen-Euro-Projekt klafft allerdings eine Deckungslücke von rund drei Millionen Euro.

 Nachtaufnahme: Das alte Hallenbad am Twin in Bad Neuenahr soll durch einen Neubau ersetzt werden.

Nachtaufnahme: Das alte Hallenbad am Twin in Bad Neuenahr soll durch einen Neubau ersetzt werden.

Foto: Martin Gausmann

In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler den Neubau des Hallenbades Twin beschlossen. Dies trotz einer aktuellen Deckungslücke von rund drei Millionen Euro für das 17 Millionen Euro teure Projekt. Werner Kasel (SPD) bezifferte den Fehlbetrag „aufgrund bestehender Unwägbarkeiten“ sogar auf bis zu fünf Millionen Euro und regte eine Vertagung des Punktes in den Herbst an.

CDU-Fraktionschef Christoph Kniel schloss sich dem zustimmenden Votum seiner Fraktion ebenfalls nicht an und enthielt sich der Stimme, weil der Neubau nicht ausfinanziert sei und man damit gegen eine Beschlusslage des Stadtrats stimme. Die Christdemokraten sehen die Aufnahme eines Kredits zwar als finanzielle Belastung künftiger Generationen an, diese sei aber dennoch zu vertreten, so Peter Ropertz.

Dank an den Kreis

Unisono dankten die Ratsvertreter dem Kreis und der Gemeinde Grafschaft für ihre jeweiligen Zusagen der Unterstützung im Millionenbereich und forderten die weiteren umliegenden Kommunen auf, diesem Beispiel zu folgen. Rolf Deißler (FDP) sah darin „ein Gebot der Fairness“. Marion Morassi (Linke) regte ebenfalls die Zwischenfinanzierung mittels einer Kreditaufnahme an und Alfred Förner (FWG) forderte, „schnellstmöglich mit dem Bau zu beginnen, um weiteren Teuerungen aus dem Weg zu gehen“.

Um zumindest weitere 940.000 Euro zu generieren, soll das Bad bereits im Mai 2021 für dann zwei Jahre geschlossen werden. Vereine könnten in das Bad der Schulen des Calvarienbergs ausweichen, auch die Ahr-Thermen und selbst Hotel- oder Sanatoriums-Bäder als Ausgleich wurden zur Sprache gebracht. Jürgen Lorenz (Wählergruppe Jakobs) sieht darin ein fatales Zeichen für Besucher der Stadt und stimmte, wie auch Marion Morassi, gegen die frühe Schließung. Letztlich fiel das Votum für den Neubau ohne Gegenstimme bei drei Enthaltungen aus, die frühere Schließung wurde mehrheitlich beschlossen.

Weitere Beschlüsse des Stadtrates

Auf seiner Agenda hatte der Rat ferner die Aussetzung der Vorauszahlungen des Tourismusbeitrags zum Fälligkeitstermin 15. August, der einstimmig beschlossen wurde. Eine Erhebung sei aufgrund der Corona-Krise sehr fragwürdig, so der Erste Beigeordnete, Peter Diewald.

Einstimmig beschlossen wurde auch der Abschluss eines Wärmeliefervertrages mit den Ahrtal-Werken zum Anschluss der Grundschule Heimersheim an das Fernwärmenetz samt Erneuerung der Heizungsanlage. Mit dieser Modernisierung sollen ausgehend von einer neu zu errichtenden Energiezentrale auch die benachbarte Landskroner Festhalle sowie das geplante Baugebiet „Im Bülland“ versorgt werden. „Das ist ein wichtiger Schritt, in Heimersheim CO2 einzusparen“, so Christoph Scheuer (Grüne).

Ebenfalls ohne Gegenstimme folgte der Rat einer Vorlage der Verwaltung zur Vergabe von Straßennamen in der ehemaligen Ahrtalkaserne. Dort siedeln sich immer mehr Unternehmen an, Post- und Paketzusteller haben Probleme, diese ausfindig zu machen. Die Wege werden auch weiterhin im Privatbesitz bleiben, das komplette Gelände wird offiziell unter „Sprengnetter-Campus“ mit der Adresse Hauptstraße 109 geführt werden.

Schließlich beschloss der Rat noch, das Thema „On-Demand-Verkehr“ weiterzuverfolgen. Tanja Witte vom Frankfurter Unternehmen ioki stellte die Ergebnisse erster Untersuchungen vor. Nun werden eine Betriebssimulation und eine Wirtschaftlichkeitsanalyse zum einen für einen integrierten On-Demand-Verkehr in Heimersheim, Heppingen, Gimmigen und dem Kurviertel sowie für einen direkten On-Demand-Verkehr im gesamten Stadtgebiet erstellt.

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