Effektiven Hochwasserschutz gefordert Ortsbeirat stimmt Erweiterung des Industriegebiets Gelsdorf unter Auflagen zu

Gelsdorf · Der Ortsbeirat Gelsdorf hat geschlossen der geplanten Erweiterung des Industriegebiets Gelsdorf zugestimmt. Allerdings nur mit Auflagen für einen effektiven Hochwasserschutz. Denn schon mehrfach hatte Wasser, das vom Industriegebiet kam, den Ort geflutet.

 Immer wieder läuft das Wasser in Gelsdorf aus Richtung Industriegebiet in den Ort.

Immer wieder läuft das Wasser in Gelsdorf aus Richtung Industriegebiet in den Ort.

Foto: Thomas Weber

Die Hochwasserereignisse in Gelsdorf, bei denen in diesem Jahr bereits vier Mal Teile des Orts auf der Grafschaft überflutet worden waren, bestimmten die jüngste Ortbeiratssitzung. Dabei hatte Ortsvorsteher Andreas Ackermann (CDU) lediglich eine Information über die Überflutungen auf die Tagesordnung gesetzt.

Aber schon bei den Vorschlägen für den Grafschafter Haushalt 2022 stand die Forderung nach der Umsetzung der für Gelsdorf angedachten Maßnahmen aus dem Hochwasserschutzkonzept, das im Jahr 2019 für die Gemeinde verabschiedet worden war, ganz oben an. Auch die Stellungnahme des Ortsbeirats zur Erweiterung des Industriegebiets um eine Fläche von neun Hektar war von der Diskussion geprägt. Auf der Fläche will unter anderem das im Innovationspark Rheinland ansässige Unternehmen Frutania eine Obstwaschanlage und Wohnungen für Arbeiter errichten.

Auf dem geplanten Bereich aber läuft bei Starkregen besonders viel Wasser in den Ort, nun sollen weitere Flächen versiegelt werden. Vor allem Wolfgang Schächer (Bündnis 90 / Die Grünen) machte zu Beginn der Diskussion seine klare Ablehnungshaltung deutlich. Letztlich gab es dennoch ein einstimmiges Votum für die Änderung des Flächennutzungsplanes, dem der Ortsbeirat aber nur unter Auflagen zustimmte. So müsse klar sein, dass mit der Umsetzung der Erweiterung die Entwässerung gesichert sein müsse. „Es muss klar sein, dass Maßnahmen dagegen ergriffen werden, dass weiteres Wasser ins Dorf läuft“, so Rainer Binz (CDU).

Dem schloss sich auch Ortsvorsteher Ackermann an: „Die Enwässerung muss gesichert sein.“ Felicitas Schlitz (SPD) forderte zudem eine dauerhafte Absicherung des Dorfes. Beim jüngsten Hochwasser am 14. und 15. Juli waren im Industriegebiet Niederschlagsmengen von 123 Litern gemessen worden. Aber wesentlich weniger Regen hatte in den Wochen danach immer dazu geführt, dass die Kanalisation in Gelsdorf versagte.

Gelder für Kinder und Jugendliche

Der Gelsdorfer Ortsbeirat wünscht sich neben Hochwasserschutzmaßnahmen auch Gelder, um die Kinder und Jugendlichen im Ort unterstützen zu können. Unter anderen denkt man an eine kindgerechte Schulhofgestaltung. Zudem bedarf es der Schaffung einer Stätte, in der die örtlichen Vereine tagen und feiern können. Die Mehrzweckhalle im Ort ist seit der Corona-Pandemie zweckentfremdet, unter anderem war dort das Corona-Zentrum des Kreises beheimatet. Auf der Agenda steht weiterhin die schon einmal beantragte Schaffung einer Halfpipe, hier hatte der Gemeinderat die Notwendigkeit eines Schallschutzgutachtens betont und die Sache nicht weiterverfolgt. Ferner will man im Ortsbezirk Unterhaltungsmaßnahmen am Kriegerdenkmal und eine neue Beschilderung des alten jüdischen Friedhofs angeschafft wissen.

Die ursprünglich angedachte Idee eines Neuanstrichs des alten Feuerwehrhauses hat das Gremium dagegen wieder von der Ausgabenliste genommen. Auch über Begrüßungsschilder an den vier Ortseingängen will man noch einmal beraten, hier will Ortsvorsteher Ackermann noch Vorschläge machen.

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