AfD eröffnet Wahlkampf in Bad Breisig Partei vermisst Demut bei Politikern

KREIS AHRWEILER · Spitzenkandidat Uwe Junge spricht in Bad Breisig von einem „naiven Willkommenswahn“.

 Breisig AFD Uwe Junge

Breisig AFD Uwe Junge

Foto: Martin Gausmann

. „Mit Herz und Verstand für unser Land!“, „Wir sind Deine Stimme!“ – Die Alternative für Deutschland (AfD) hat den Wahlkampf in der Region eröffnet. Voll besetzt war der Saal im Bad Breisiger Hotel „Vier Jahreszeiten“, zusätzliche Stühle mussten herbeigeschafft werden. Gekommen war der rheinland-pfälzische Spitzenkandidat der 2013 gegründeten Partei, die im politischen Spektrum rechts von den Unionsparteien verortet wird und zumindest als rechtspopulistisch beeinflusst gilt.

In einer mehr als einstündigen Rede warb Uwe Junge (Mayen) für das AfD-Wahlprogramm, das mit viel Beifall bedacht wurde. Bei der Landtagswahl am 13. März wolle man zur politischen Kraft aufsteigen, „an der man nicht mehr vorbeikommt“. Die parteiinternen Auseinandersetzungen der Vergangenheit bezeichnete AfD-Pressesprecherin Kathrin Koch als „positiven Aderlass“. Man sei nun wieder in einem kräftigen Aufwind.

Nein, das habe Frauke Petry, die Parteivorsitzende, nie gesagt, klärte Uwe Jung gleich zu Beginn auf. Niemand in der AfD fordere den Einsatz von Schusswaffen gegen Flüchtlinge, die versuchten, deutsche Grenzen auf nicht legalem Wege zu überschreiten. Junge, von Beruf Oberstleutnant der Bundeswehr: „Kein Mensch will auf Frauen und Kinder schießen.“ Es sei jedoch erforderlich, die Grenzen dicht zu machen und nach dem „naiven Willkommenswahn“ und den Vorkommnissen in Köln zunächst einmal für eine innere Ordnung im Land zu sorgen.

„Wir sind eine Rechtsstaatspartei und decken das Versagen der Alt-Parteien schonungslos auf“, so Junge. Den Mund werde man sich von denen jedenfalls nicht verbieten lassen. Junge bescheinigte den etablierten Parteien Selbstherrlichkeit, Arroganz und mangelnde Demut dem Volk gegenüber. Nicht zuletzt die Weigerung der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin, an der TV-Elefantenrunde teilzunehmen, mache dies deutlich.

In der Regel nicht integrierbar in das deutsche Gesellschaftswesen hält Junge Menschen aus „völlig anderen Kulturkreisen“: „Der Mensch ist kein Computer, dem man mal schnell ein neues Betriebssystem gibt.“ Menschen, die nach den religiösen Gesetzen des Islam, der Scharia, lebten, ließen sich nicht „umprogrammieren“.

Man habe in Deutschland auf „dem falschen Bein Hurra geschrien“, als die Flüchtlingswelle begann. Die „unreflektierte Willkommenskultur“ werde den Staat noch teuer zu stehen kommen. Stets habe die AfD gemahnt und gewarnt. Dafür seien sie vom SPD-Vorsitzenden Gabriel als „Ratten“ und als „Pack“ bezeichnet worden. Uwe Junge: „Am 13. März ist Zahltag.“

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