Rechnungshof-Bericht zum Arp Museum Politik mahnt höhere Einnahmen an

ROLANDSECK · Als Konsequenz aus dem Bericht des Landesrechnungshofes, der sich intensiv mit der wirtschaftlichen Lage des Arp Museums auseinandergesetzt hat (der GA berichtete), fordert nun die CDU-Fraktion im Landtag mehr Transparenz und höhere Einnahmen.

 Mangelnde Transparenz im gläsernen Arp Museum beanstandet die CDU-Landtagsfraktion.

Mangelnde Transparenz im gläsernen Arp Museum beanstandet die CDU-Landtagsfraktion.

Foto: Martin Gausmann

"Die Wirtschaftlichkeit muss verbessert werden", so der haushaltspolitische Sprecher der Fraktion, Gerd Schreiner. Über mehr Besucher müsse eine bessere Erlössituation geschaffen werden, die hohe Zahl der bisher gestreuten Freikarten gelte es zu vermindern.

Schreiner: "So kann es jedenfalls nicht weitergehen." Die CDU-Fraktion werde auch weiterhin "den Finger in die Wunde legen". Und Landtagsabgeordneter Horst Gies ergänzte: "Der Bericht des Landesrechnungshofes darf nicht einfach abgeheftet werden."

Gemeinsam mit der kulturpolitischen Sprecherin der Fraktion, Brigitte Hayn, und Gerd Schreiner hatten Gies und der Wahlkreisabgeordnete Guido Ernst gestern das Arp Museum besucht.

Das von der Arp-Stiftung getragene und für 33 Millionen Euro gebaute Museum wurde 2008 bis 2013 mit Beträgen zwischen zwei Millionen und 5,4 Millionen Euro jährlich aus Steuermitteln gefördert. Insgesamt waren es in den vergangenen sechs Jahren mehr als 24 Millionen Euro. Nicht nur diese hohe Summe wurde von den Rechnungsprüfern massiv beanstandet. Auch ist ihnen ein Dorn im Auge, dass das Land der Arp-Stiftung den Bahnhof Rolandseck und den Museumsneubau mietfrei überlässt.

Die Vorwürfe des Rechnungshofes: Fehlende Transparenz bei der Finanzierung des Museums, Einnahmepotenziale würden nicht ausgeschöpft und Veranstaltungen seien viel zu hoch bezuschusst worden. Die Einnahmen aus Eintrittsgeldern für Ausstellungen, Lesungen und Konzerte betragen laut Rechnungshof lediglich 350 000 Euro im Jahr. "Hierzu trug bei, dass immer weniger Besucher den regulären Eintrittspreis von acht Euro zahlten", so die Kassenprüfer des Landes. Nur 22 Prozent der Besucher würden den normalen Eintritt zahlen.

Wie die vier CDU-Landtagsabgeordneten gestern berichteten, werde das Museum angeblich jährlich von 60 000 Besuchern aufgesucht. Dividiert man die erzielten Einnahmen unter Zugrundelegung des normalen Eintrittsgeldes durch 350 Öffnungstage, so kommt man allerdings auf höchstens 120 vollzahlende Besucher täglich.

Dass im Rahmen des vom Museum veranstalteten "Rolandseck-Festival" jede Eintrittskarte mit rund 180 Euro aus Steuergeldern subventioniert werden musste, stieß auch bei den Landespolitikern auf wenig Gegenliebe. Schreiner: "Das kann so nicht bleiben."

Einig sei man sich in der Landtagsfraktion darüber, dass das Museum eine Bereicherung für das nördliche Rheinland-Pfalz und das südliche NRW darstelle. "Das ist unsere vordringliche Botschaft", so Guido Ernst. Die Museumsleitung hatte bereits angekündigt, den Forderungen des Rechnungshofes zu folgen. So sei man bemüht, höhere Einnahmen zu generieren.

Der Eintrittspreis wurde erhöht, abgebaut werden soll das Kontingent an Freikarten. Auch will man im Museumsshop höhere Erlöse erzielen.

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