Radfahren auf der Grafschaft „Endlich passiert was beim Thema Radwege“

Grafschaft · Der Grafschafter Gemeinderat hat einen Beschluss gefasst, den manche Kommunalpolitiker nur für konsequent halten. Andere meinen, es sei ohnehin höchste Zeit gewesen, dass hier etwas geschieht.

 Nachholbedarf: Gute Radwege sind noch nicht überall genügend ausgebaut in der Region, meint die Kommunalpolitik.

Nachholbedarf: Gute Radwege sind noch nicht überall genügend ausgebaut in der Region, meint die Kommunalpolitik.

Foto: AHR-FOTO

Das Radwegenetz der Gemeinde Grafschaft soll weiter wachsen. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Die Streckenlänge beträgt insgesamt etwa 96 Kilometer. Eine eigene „Grafschafter Runde“ von etwa 35 Kilometern Länge mit Anschluss an die Apfelroute und auch die Wasserburgen-Route im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis soll ebenfalls ausgeschildert werden.

„Die heutige Fortschreibung des Radwegekonzeptes ist ein weiterer Meilenstein hin zu mehr Mobilität mit dem Fahrrad in der Grafschaft“, freute sich Günther Bach (SPD), einer der Mitinitiatoren, über die Entscheidung. Aus Sicht seiner Fraktion habe der Bau des Radwegs zwischen der Fritzdorfer Windmühle und Oeverich die höchste Priorität. Denn dann sei der Innovationspark Rheinland und der provisorische Standort des Are-Gymnasiums von der unteren Grafschaft aus mit dem Fahrrad sicher zu erreichen. Bach erinnerte daran, dass der Radweg zwischen Lantershofen und Ringen schon vor dem Beschluss des Radwegekonzeptes 2012 gebaut worden sei, so dass man heute mit dem Rad problemlos und sicher von Ahrweiler nach Ringen fahren könne. „Das war damals der erste bedeutende Schritt hin zu einem Grafschafter Radwegenetz.“

Auch Pendler und Schüler werden berücksichtigt

Bei der Fortschreibung des Radwegekonzeptes würden unterschiedliche Belange berücksichtigt, bemerkte Bürgermeister Achim Juchem (CDU). Zum einen die Belange der Grafschafter Bürger sowie deren unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche an das Radwegenetz als Pendler, Schüler oder für den Einkauf. Zum anderen die Interessen der Freizeitradler, Naherholungssuchenden und Tagesgäste aus der Region, die die Grafschaft auf dem Weg ins Ahrtal durchquerten oder die Grafschaft selbst wegen ihrer landschaftlichen Vielfalt besuchten. „Das Konzept ist daher auch im Sinne einer touristischen Wirtschaftsförderung interessant.“ Nicht zuletzt würden auch die Interessen der Landwirtschaft berücksichtigt. Der Grund: Die gemeinsame Inanspruchnahme von Wirtschaftswegen sei die Grundlage der Grafschafter Radewegekonzeption. Klimaschutz sowie langfristiger und nachhaltiger Mobilitätswechsel seien darüber hinaus selbstverständliche Faktoren, die durch die Planungen verwirklicht werden.

Es geht auch um Fördergelder vom Land

„Endlich passiert etwas, denn seit wir das Radwegekonzept 2012 beschlossen haben, ist wenig geschehen“, freute sich Grünen-Fraktionsvorsitzender Mathias Heeb. Allerdings müsse jetzt auch ordentlich Gas gegeben werden, um die 75-prozentige Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz auch in Anspruch nehmen zu können . Dabei müssten auch die überregionalen Verbindungen im Auge behalten werden, mahnte Klaus Huse (CDU). Wobei Roland Schaaf (CDU) die Euphorie etwas bremste, denn es sei noch ein langer Weg, bis das Konzept auch in die Tat umgesetzt werde – bei einem geschätzten Investitionsvolumen von mindestens 10 Millionen Euro.

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