Fest für die Sinne 15. „LebensKunstMarkt“ in Remagen

REMAGEN · Der 15. „LebensKunstMarkt“ bot als Fest für die Sinne wieder Kunst und Kulinarik für Tausende von Gästen.

Großer Andrang herrschte am Wochenende beim "LebensKunstMarkt" in Remagen.

Großer Andrang herrschte am Wochenende beim "LebensKunstMarkt" in Remagen.

Foto: Martin Gausmann

Aromatisch fing er an, der 15. „LebensKunstMarkt“. Beim provenzalischen Spezialitätenmarkt in der Josefstraße bogen sich schon freitags die Tische der Markthändler aus Südfrankreich unter Bergen französischen Käses, würziger Würste, delikater Oliven.

O lá lá, was da alles gebacken war, wie betörend die Düfte und die Kostproben auf der Zunge. Für südländisches Flair zu Hause konnten sich die Besucher mit Stoffen von traditionell bis modisch eindecken. Auch begehrt: Lavendel-Produkte. „Guck mal, wie nett verpackt, haste immer ne Kleinigkeit als Geschenk in petto“, animierte eine Frau aus Rheinbach die Freundin zum Seifen-Kauf.

Wer am Wochenende in der Stadt kam, traf nicht mehr alle Spezialitäten an, zusätzlich aber Kunsthandwerk, Livemusik und Kunst, womit das „Fest für die Sinne“ rund lief. So lieben es die Gäste, treue als auch neue jedes Jahr, denen auf den Straßen schwadronierend Zwille Zimmermann und Matthieu Pallas mit seinem Akkordeon begegneten, beide selbst ein Stück „LebensKunstMarkt“.

Gleichzeitig Gaumen und Ohren verwöhnen, das ging etwa am Samstagmittag auf dem Marktplatz. Zu Mediterranem der heimischen Gastronomie, Paella, Calamares a la Romana oder spanischem Gemüseeintopf, erklang Big-Band-Sound der „FGAN-Lunchbreakers“, dann Swing bis französische Chansons von Marion & Solo aus Bonn, während abends „Menno“ Euro-Pop mit Brasil-Rhythmen verband. Sonntags, zur Matinee, spielte erneut das Bonner Duo. Nachmittags versprühten „4Women“ Pop-, Soul- und Jazzfunken.

Da es warm und trocken blieb, tummelten sich wieder Tausende in der Stadtmitte und etwas abseits in der „grünen Oase“ des Evangelischen Gemeindehauses, wo Kuchen und Kunst punkteten. In der großen Zelt-Galerie boten derweil zum Beispiel Alfred Karl Maria Kreuzberg fröhliche freie Malerei und Sigrid Brenner Porträts auf Holzscheiten. Es knubbelte sich bei den märchenhaften Figuren aus Sina Ohms Atelier Anderswelt und den skurrilen Puppen, mit denen Eva Lübold ihr Publikum bezirzte.

Rund ums Rathaus tauchten Kinder in Mitmach-Aktionen ein: bei Irene Tietze-Trinkaus, beim Jugendbahnhof, „Akteum“ von Brigitte Giraud und beim Arp Museum. Klar, dass auch die Remagener Kunstszene mitmachte. So stellte im Katholischen Pfarrzentrum die Gruppe RheinArt zum Motto „VielHarmonie“ aus. Gegen den kleinen Hunger half davor eine mobile Crêperie. Ihre Türen öffneten die Kulturwerkstatt, die Gruppe AR Art am Rolandsbogen, die Kreativwerkstatt, Molly Noebels Studio MoNo, Rosemarie Bassis Galerie und die Ateliergemeinschaft „Kunststation Remagen“. Im M.ASH. gab es elementar grüne Bilder von Jan Bresinski, im Kunstraum Remagen Mitte weiße Plastiken Herbert Höckys, während Gregor Bendel und Rolf Habel vor der Galerie Artspace K2 „High Noon“, ein gestisches Duell, aufführten. Gäste schauten sich in den Ateliers einiger Künstlerforums-Mitglieder um und staunten im Kunstkaufhaus, das 13 Küfo-Künstler erstmals aufmachten. Ebenfalls neu die „Kunstwerkstatt Kerma“ von Malerin Erika Klassen und Keramikerin Marianne Kuchta-Schulze, die sich über riesiges Interesse freuten.

Unterdessen trieb das überbordende Kunsthandwerk qualitätvolle und originelle Blüten. Schönes für Haus und Garten und Wohlsein in jeder Form fand Abnehmer. Gewebte Schals, gefilzte Flötenhüllen, gestrickte Kleidung zog die Blicke an. Seife mit Zimt und Kräutern, Ringe aus tollen Knöpfen, genähte Kinderbücher erstaunten. Und was Malerin Ulrike Westenberg neben grafischen „Kölnmariechen“ außerdem an verrückten „Hutbauwerken“ dabei hatte, ließ eine Begeisterte andächtig von „skulpturalen Qualitäten“ sprechen. Kunst und kesses Handwerk, Überraschungen und Genuss - die Mischung stimmte, was am stetig optimierten Konzept des „LebensKunstMarktes“ liegt.

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