Keine Änderungen der Taktung Ahrtalbahn fährt weiterhin bis nach Bonn
REMAGEN/AHRBRÜCK · Die Ahrtalbahn wird auch in den Nebenverkehrszeiten weiterhin bis Bonn fahren. Es sind keine Änderungen der Taktung geplant. Das haben die drei SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann, Ulrich Kelber und Andrea Nahles bei der DB Netz AG in Erfahrung gebracht.
„Die Ahrtalbahn soll auch in den Nebenverkehrszeiten bis Bonn durchgebunden bleiben.“ Die SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann, Ulrich Kelber und Andrea Nahles bestätigten nun entsprechende Berichterstattungen des General-Anzeigers. Die drei Abgeordneten hatten sich an die Bahn gewandt, um sich über deren Pläne zu Taktungen und Überholgleisen auf der linksrheinischen Trasse zu informieren.
Die Bahn plant nach Mitteilung der SPD-Abgeordneten kleinere Baumaßnahmen wie beispielsweise Überholgleise auf dem Streckenabschnitt Köln-Bonn-Remagen, um Verspätungen entgegenzuwirken. Bis zum Bau weiterer Gleise zwischen Köln, Bonn und Remagen wolle die DB Netz AG allerdings die Zahl der Züge im Personennahverkehr auf den Stand von 2018 einfrieren, teilten Nahles, Hartmann und Kelber mit.
„Wir freuen uns über den kleinen Erfolg für die Pendler. Entscheidend ist aber, dass sich unsere Befürchtung bestätigt hat, dass ohne den Bau zweier weiterer Gleise zwischen Köln (Hürth-Kalscheuren) und Bonn Hauptbahnhof sowie eines dritten Gleises zwischen Bonn und Remagen weder die dauernden Ausfälle und Verspätungen in den Griff zu kriegen sind, noch der dringende Ausbau des Personenverkehrs möglich ist, obwohl wir eine Region mit wachsenden Einwohnerzahlen sind“, so der Bonner Bundestagsabgeordnete Kelber. Die drei Abgeordneten würden nun „eine sofortige Einleitung der Planungsverfahren erwarten, weil Planung, Genehmigung und Bau ohnehin viele Jahre dauern werden“.
Schienengüterverkehr soll aus dem Rheintal verschwinden
Das Bundesverkehrsministerium solle klarstellen, dass im Nutzungskonflikt zwischen Schienengüterverkehr und Personenverkehr ein Schwerpunkt auf funktionierende Mobilität in der Region gelegt werde. „Der transnationale Güterverkehr hat Ausweichmöglichkeiten, zum Beispiel über nicht ausgenutzte Strecken in Ost-Frankreich. Die Pendler haben keine Alternativen. Wir akzeptieren nicht, dass ein Verkehrskollaps in der Region riskiert wird, nur um noch mehr Güterverkehr fahren zu lassen“, unterstrichen Nahles, Hartmann und Kelber. Parallel solle das Verkehrsministerium die Vorplanungen für den Mittelrhein-Tunnel in Auftrag geben, damit langfristig der gesamte Schienengüterverkehr aus dem Rheintal verschwinden könne.
So erfreulich das Einlenken der Bahn beim Thema Ahrtalbahn auch sei, eine kleine Einschränkung machte der Konzern bei dem Thema dann doch gegenüber den Abgeordneten: Wenn im Rahmen der Bauarbeiten der S 13 auf der rechten Rheinseite Bahnverkehr – teils mehrwöchig – auf die linke Rheinseite verlegt werde, könne es für diese Zeiträume auch bei der Ahrtalbahn durchaus zur Abbindung in Remagen kommen.
Im Plan zur Erhöhung der Schienenwegkapazität hatte die Bahn als „strategische Überlegung“ und nach eigener Mitteilung als nachrichtlich aufgeführte Option eine denkbare Einschränkung der Zugfahrten der Ahrtalbahn aufgeführt. Gegenüber dem General-Anzeiger hatte die Bahn stets betont, dass der große Bedarf an Fahrten des Personennahverkehrs dem entgegenstehe und an ein Ausdünnen des Fahrplans der Ahrtalbahn nicht gedacht sei. Der Kreistag und verschiedene Städte in der Region sahen sich dennoch veranlasst, Resolutionen zu verfassen, um sich gegen befürchtete Fahrplanänderungen zu wehren.