Nahversorgung in Remagen Altes Postgebäude macht Platz für Discounter

REMAGEN · Viele wünschen sich eine bessere Nahversorgung in der Remagener Innenstadt. Auf dem Gelände der ehemaligen Post könnte sich Entsprechendes tun: Pläne eines Investors sehen die Ansiedlung eines Aldi-Markts vor.

An der Nahversorgung in der Remagener Innenstadt hapert es. Das soll sich ändern: Pläne eines Investors sehen vor, dass sich ein Aldi-Markt auf dem Gelände der ehemaligen Post niederlässt. Geplant ist eine Filiale mit rund 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Sieht man von einem kleineren Lebensmittelmarkt am Bahnhof ab, gibt es in der Kernstadt seit der Schließung des Kaiser's Kaffee-Geschäftes eine Versorgungslücke, die nun geschlossen werden könnte. Zudem sollen auf dem früheren Postgelände Wohnungen und Reihenhäuser entstehen.

Zunächst muss in Remagen der für die Fläche geltende Bebauungsplan geändert werden. Hierfür gab der Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl grünes Licht. Nach den derzeit vorliegenden Plänen sollen zwischen Jahnstraße und der Straße „Am Sportplatz“ neun Einfamilienhäuser gebaut werden. Außerdem ist ein aufgeständerter Gebäudekomplex vorgesehen, der sechs herkömmliche Wohnungen, 30 Altenwohnungen sowie 15 Wohnungen für Studenten-Wohngemeinschaften beherbergen soll.

Neubau einer Tiefgarage

Unter dem Parkplatzgelände für Aldi soll außerdem eine Tiefgarage gebaut werden. SPD-Fraktionsvorsitzende Christine Wießmann warnte dennoch vor einem drohenden Parkraumproblem: „Nicht berücksichtigt ist, dass heutzutage jede Familie mehrere Autos hat und jeder der Studenten einen Wagen fährt. Besucher der neuen Wohnanlage müssen also einen Parkplatz suchen.“ Wießmann forderte, dass sichergestellt sein müsse, dass der Aldi-Parkplatz „besonders an Wochenenden und nach Ladenschluss auch öffentlich zugänglich ist“. Außerdem müssten die vorhandenen Stellplätze entlang der Jahnstraße und der Von-Lassaux-Straße erhalten bleiben.

„Wir stehen mit der Planung noch am Anfang“, erklärte Bauamtsleiter Gisbert Bachem. Zunächst gelte es noch, die für das Planverfahren erforderlichen Unterlagen einzureichen. Dazu gehören unter anderem Verkehrs- und Schallschutzgutachten.

Der Eigentümer des Geländes ist in Remagen kein Unbekannter. Es handelt sich um die Bauträgerfirma, die bereits das „Loft am Rhein“ (ehemalige Maristenschule) und einen Komplex (Hotel Fürstenberg) mit Eigentumswohnungen an der Rheinpromenade umgebaut hatte. Die Firma war, so Wießmann, wegen Baumängeln und undurchsichtigen Eigentümerwechseln derart ins Gerede gekommen, dass sich selbst ein Fernsehsender zu einem Beitrag veranlasst sah. Bachem: „Uns ist das bekannt. Wir müssen aber damit leben.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort