Verkehr in Remagen Auf der B9 soll häufiger die Geschwindigkeit kontrolliert werden

REMAGEN · Der Remagener Ortsbeirat sagt Rasern und dem Verkehrslärm den Kampf an. Die Bundesstraße 9 verführt zum schnellen Fahren.

Die Remagener haben beim Dauerthema Raser auf der Bundesstraße 9 die Faxen dick. Sorge bereitet dem Ortsbeirat aber auch das Verhalten von Autofahrern innerhalb der Stadt. So an der Bergstraße und an Schulen sowie Kindergärten, denn auch dort wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit zum Teil deutlich überschritten.

Das Gremium um Ortsvorsteher Walter Köbbing stützt sich dabei auf die Ergebnisse von Radarmessungen der Polizei, insbesondere aber auf die Auswertungen der umfassenden städtischen Messungen mit dem Smileys-Display und der Aufschrift: „Sie fahren.“

Die Ortsbeiratsmitglieder sind unisono der Überzeugung, dass zunehmend fehlende Einsicht in die Regeln der Straßenverkehrsordnung die verkehrsschwachen Gruppen, wie beispielsweise Kinder und Senioren, gefährdet und zu einem Anwohner belastenden Verkehrslärm beiträgt. Deshalb bedürfen laut Köbbing „die Optimierung der Verkehrssicherheit und die Reduzierung von Verkehrslärm entlang der B9, in der Bergstraße und in anderen innerstädtischen Bereichen eines gemeinsamen und abgestimmten Vorgehens“.

Daher hat der Ortsbeirat am Mittwochabend eine Resolution in Form eines Forderungskatalogs erstellt, der jetzt an das Rathaus geht. So wird die Verwaltung um Bürgermeister Herbert Georgi gebeten, die Gespräche mit den Nachbarkommunen Sinzig und Bad Breisig zu intensivieren. Ziel sollen im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit die Anschaffung und der Betrieb einer mobilen Radaranlage zur Geschwindigkeitskontrolle sein.

Sollte das nicht auf Gegenliebe in den Rathäusern von Sinzig und Bad Breisig stoßen, wird die Stadt Remagen gebeten, den Blitzer alleine anzuschaffen und zu betreiben. „Ziel sollte möglichst sein, durch eine permanent verfügbare Möglichkeit der Verkehrskontrolle mit Sanktionen auf die Fahrzeugführer einzuwirken. Im Bereich der B9 und in der Bergstraße gilt dies insbesondere für die Nachtstunden“, so die einstimmige Forderung des Ortsbeirats.

Zudem wird die Verwaltung gebeten, bei den Fachbehörden auf Landesebene mit „Nachdruck konkrete bauliche Maßnahmen im Bereich der B 9 zu fordern, die geeignet sind, eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zu erschweren“. Darin einzubinden sei auch die seit Jahren vom Ortsbeirat geforderte Querungshilfe zwischen der Wohnlage Hinterhausen und dem Bahnhof Remagen in Höhe des ehemaligen Güterbahnhof.

Auch soll die Verwaltung bei der Polizeiinspektion Remagen darauf hinwirken, die Kontrolle des Durchfahrtsverbots für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen, soweit nicht für Quell- oder Zielverkehr berechtigt, regelmäßiger und insbesondere in den Nachtstunden durchzuführen. Für den Ortsbeirat fällt dieses unter das Stichwort: Mautflüchtige.

„Ein schwieriges Unterfangen“, sagte dazu am Donnerstag Polizeichef Rolf Schomisch. „Wir werden das zur Kenntnis nehmen, aber ungeklärte Rechtslagen haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass Anzeigen von uns gegen Lkw-Fahrer im Sande verlaufen sind.“ Zudem gebe es Lücken bei der Beschilderung, so dass „Lastwagenfahrer um Ausreden, wo sie hergefahren sind“, nicht in Verlegenheit seien.

Deshalb soll, so der Ortsbeirat, die Stadt beim Landesbetrieb Mobilität darauf hinwirken, dass dieser „im Benehmen mit der zuständigen Landesdienststelle NRW die korrekte Aufstellung der Verbotsbeschilderung prüft und gegebenenfalls anpasst. Somit könnten Sanktionen bei Missachtung dann auch rechtssicher erfolgen. Und schließlich soll darauf gedrungen werden, dass das Mainzer Verkehrsministerium die von ihm angekündigte Einführung der Lkw-Maut für die B 9 auch umsetzt.

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