Berufsinfoabend bei Remagener Polizei „Jeder kann alles werden“

Remagen · Wie wird man Polizist? Darüber hat die Polizeiinspektion Remagen kürzlich bei einer Veranstaltung informiert. Mehr als ein Dutzend interessierter junger Männer und Frauen kamen. Sie erfuhren Wissenswertes zu den nötigen Schulabschlüssen – und, dass sie schon im Studium gutes Geld verdienen können.

 Beim Berufsinfoabend der Remagener Polizei erläutert ein Polizist den Teilnehmern, wie die Inspektion arbeitet.

Beim Berufsinfoabend der Remagener Polizei erläutert ein Polizist den Teilnehmern, wie die Inspektion arbeitet.

Foto: Sven Westbrock

Die Abwechslung finde er interessant, sagt der junge Mann am Ende des Gesprächs mit dem General-Anzeiger. Man wisse nie, was der Tag bringt. Er spricht darüber, wie er sich die Arbeit als Polizist vorstellt – und wirkt dabei begeistert. Er ist einer von mehr als einem Dutzend Männern und Frauen, die kürzlich zum Berufsinformationsabend in der Polizeiinspektion Remagen gekommen sind.

Deren Leiter, der Erste Polizeihauptkommissar Ralf Schomisch, betont zu Beginn ebenfalls die Abwechslung, die er und die anderen Beamten erlebten. Schomisch zufolge liegt das daran, dass es innerhalb ihres Berufs viele verschiedene Berufsbilder gibt. Die Einsatzbereiche reichten von der Bereitschaftspolizei, über die Wasserschutzpolizei bis zur Kriminalpolizei. „Es gilt die Parole: Jeder kann alles werden“, sagt Schomisch. Allerdings, ganz so einfach ist es dann doch nicht, wie er anschließend einschränken muss. So gebe es zwar Tausende Polizisten in Rheinland-Pfalz, aber nur zehn Hubschrauberpiloten. Dass es aber dennoch möglich ist, einen der begehrten Plätze zu bekommen, zeigt das Beispiel von Schomischs ehemaligem Zimmergenossen. Dieser habe sich während der Ausbildung fürs Fliegen interessiert und sei heute Leiter der Hubschrauberstaffel.

Doch wie wird man nun Polizist in Rheinland-Pfalz? Für den gehobenen Polizeidienst (drittes Einstiegsamt) ist einer der folgenden Abschlüsse nötig: Abitur, Fachhochschulreife mit Studienberechtigung, Meisterbrief, Techniker, Fachwirt oder ähnliches, abgeschlossene Berufsausbildung mit mindestens einem Notendurchschnitt von 2,5, anerkannter ausländischer Abschluss. Nach erfolgreicher Bewerbung gilt es, ein dreijähriges Studium zu absolvieren, an der Hochschule der Polizei Rheinland Pfalz in Büchenbeuren im Rhein-Hünsrück-Kreis. Die Absolventen erhalten den akademischen Grad „Bachelor of Arts“, die Ernennung zum Kommissar, die Übernahme ins Beamtenverhältnis auf Probe – und den silbernen Stern auf die Schulterklappen ihrer Uniform.

Gehalt statt Studiengebühren

Eine direkt in den Job führende Ausbildung im mittleren Polizeidienst, dem sogenannten zweiten Einstiegsamt, gibt es in Rheinland-Pfalz seit einigen Jahren nicht mehr. Interessanten mit Realschulabschluss, dessen Durchschnittsnote 3,49 oder besser sein muss, haben dafür die Möglichkeit, sich für den Bildungsgang „Staatlich geprüfte Assistentin / Staatlich geprüfter Assistent für Polizeidienst und Verwaltung" zu bewerben. Dabei handelt es sich um eine zweijährige schulische Ausbildung samt dreimonatigem Praktikum. Nach erfolgreichem Abschluss gibt es die Fachhochschulreife – und die Möglichkeit des Bachelor-Studiums an der Hochschule der Polizei.

Das Studium, ganz in der Nähe des Flughafens Hahn, bringt für die angehenden Polizisten einen ganz praktischen Vorteil mit sich. Während andere Studierende teils hohe Beiträge stemmen müssen, bekommen die Kommissare in spe von Tag eins an ein Gehalt bezahlt. Und zwar in Höhe von ungefähr 1200 Euro pro Monat – netto versteht sich. „Das ist viel Geld“, weiß beim Berufsinfoabend einer zu berichten, der sonst in Büchenbeuren studiert und gerade bei der Remagener Polizeiinspektion ein Praktikum absolviert.

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