Botschaften in Remagen Verfallene Villen dienten einst als Diplomaten-Sitz

Remagen · Zur Zeit der Bonner Republik waren in Remagen gleich mehrere Botschaften untergebracht: von China, der Sowjetunion – und der Ukraine. Der Zustand der Gebäude ist heute höchst unterschiedlich.

 Hier war bis 1999 die ukrainische Botschaft untergebracht. Bis 2015 fungierte das Gebäude noch als Botschaftsaußenstelle.

Hier war bis 1999 die ukrainische Botschaft untergebracht. Bis 2015 fungierte das Gebäude noch als Botschaftsaußenstelle.

Foto: Martin Gausmann

Es sind teilweise sehr markante Villen, die Zeugnisse vergangener guter Zeiten in Rolandseck darstellen. Genutzt als Hotels, spiegelten sie nach dem 1858 abgeschlossenen Bau des Bahnhofs in dem inzwischen zu Remagen gehörenden Örtchen den Aufwind im Zuge der wiederentdeckten, durch das Tal fegenden Rheinromantik wider. Der sagenumwobene über dem Dorf thronende Rolandsbogen war schließlich so etwas wie der Inbegriff dieser romantischen Anwandlungen, die Gäste aus dem Ruhrgebiet und dem Kölner Raum an den Strom zogen. Kaiser Wilhelm II. oder auch die englische Königin Victoria reisten ebenso an wie Fürst Bismarck oder zahlreiche Dichter und Denker. Zudem diente der Bahnhof der boomenden Dampfschifffahrt als gute Umsteigestation. Leider haben nicht alle dieser Prachtbauten die Jahrzehnte überlebt. An manchen nagt der Zahn der Zeit – und sie haben eine Gemeinsamkeit: Es handelte sich um Gebäude, in den ehemals Botschaften untergebracht waren.