Remagener Wahrzeichen Bund soll mit Geld bei der Sanierung der Apollinariskirche helfen

REMAGEN · Gravierende Schäden an den gusseisernen Turmhelmen sowie statische Probleme bei den Maßwerkbrüstungen machen dem Bauwerk zu schaffen.

 Mechthild Heil (CDU) an der Apollinariskirche mit Bistumsarchitekt Peter Peters (l.) und Peter Schuh vom Bischöfliches Generalvikariat in Trier.

Mechthild Heil (CDU) an der Apollinariskirche mit Bistumsarchitekt Peter Peters (l.) und Peter Schuh vom Bischöfliches Generalvikariat in Trier.

Foto: CDU

In diesen Wochen findet die traditionelle Apollinaris-Wallfahrt in Remagen statt – ein zentraler Ort für viele Gläubige ist die Apollinaris-Kirche auf der Anhöhe am Rhein. Aber auch im übrigen Jahr ist die berühmte Kirche Anziehungspunkt für viele religiös und kunsthistorisch bewegte Menschen. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil traf sich dort jetzt mit Vertretern des Bistums Trier, um über anstehende, dringende Sanierungsarbeiten zu sprechen.

Seit Anfang Februar ist bekannt, dass gravierende Schäden an den gusseisernen Turmhelmen und statische Probleme bei den Maßwerkbrüstungen bestehen (der GA berichtete). Möglicherweise liegen die Ursachen dafür in falsch durchgeführten Sanierungsmaßnahmen vor einigen Jahrzehnten. In jedem Fall, so erfuhr Heil, stehen die Experten vor einer großen Herausforderung, denn einschlägige Erfahrung bei der Sanierung von gusseisernen Bauelementen aus dem 19. Jahrhundert gibt es nicht.

Die Bundestagsabgeordnete aus Andernach, selbst Architektin und Vorsitzende des Bauausschusses des Deutschen Bundestages, betont den baugeschichtlichen Rang des Bauwerkes: „Die Apollinariskirche ist sicher die bedeutendste neugotische Kirche des Rheinlandes. Sie wurde im Jahr 1857 fertiggestellt. Der Architekt Ernst Friedrich Zwirner baute in der Folge auch am Kölner Dom, die Innenfresken stammen von den Nazarenern der Düsseldorfer Schule unter Wilhelm von Schadow. Insgesamt handelt es sich um ein Sakralbauwerk von herausgehobener nationaler Bedeutung.“

Den Anfang machen eine Schadenskartierungund ein Maßnahmenkonzept

Die jetzt entdeckten Schäden müssen dringend behoben werden, vor allem auch, um eine Gefahr für die Kirchenbesucher zu vermeiden. Aktuell steht eine Schadenskartierung mit Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes an, das nach den Vorgaben der Landesdenkmalpflege Rheinland-Pfalz durch ein Fachbüro erfolgen soll. Eine Notsicherung durch ein Metallnetz kann nur für etwa sechs bis zwölf Monate effektiv bleiben.

Heil sagte vor Ort Unterstützung zu und hat sich mittlerweile an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur, Staatsministerin Monika Grütters, gewandt. In deren Etat werden die Mittel des Bundes für den Denkmalschutz verwaltet. Grütters hat in ihrer Antwort bereits „gewisse Aussichten“ (Heil) für Zuschüsse gegeben. Der Bundestag habe für das Jahr 2018 weitere Mittel zur Fortsetzung der sehr erfolgreichen Denkmalschutz-Sonderprogramme in ihrem Kulturetat eingeplant, so Grütters.

Zurzeit werden die Förderrichtlinien des Bundes überarbeitet; eine abschließende Entscheidung über Zuschussmittel soll dann im vierten Quartal 2018 getroffen werden.

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