Campingplatz in Rolandswerth Plan für Parkplätze soll Chaos am Siebengebirgsblick beenden

Rolandswerth · Der Campingplatz Siebengebirgsblick in Rolandswerth ist Fluch und Segen zugleich: Je mehr Besucher kommen, desto größter ist das Chaos. Der Bau von Parkplätzen soll nun Abhilfe schaffen.

Platz für 36 Fahrräder und 29 Autos soll am Campingplatz Siebengebirgsblick in Rolandswerth entstehen.

Platz für 36 Fahrräder und 29 Autos soll am Campingplatz Siebengebirgsblick in Rolandswerth entstehen.

Foto: ahr-foto

Der unmittelbar am Rhein gelegene Biergarten und Campingplatz Siebengebirgsblick in Remagen-Rolandswerth entwickelte sich in den vergangenen Jahren zum Fluch und Segen zugleich. Für viele galt der idyllische Biergarten mit seiner Schlichtheit und seinen schönen Ausblicken als besonderer Geheimtipp, der allerdings auch auswärtige Gäste anzog, die den kleinen Ort bei schönem Wetter mit ihren Fahrzeugen regelmäßig zuparkten. Der von den an- und abfahrenden Biergartenbesuchern verursachte Lärm kam für die Anlieger erschwerend hinzu. Zudem schien die für die Außengastronomie auch tatsächlich erlaubte nutzbare Fläche nicht klar definiert. Nun will die Stadt mit Hilfe eines Bebauungsplans für mehr Ordnung sorgen. Gekauft hat das Areal ein in der Römerstadt bekannter Name: Peter Soliman. Dem Unternehmer gehört die nahe gelegene Insel Nonnenwerth, auf der er den Betreib des dortigen Gymnasiums zum Ende des vergangenen Schuljahres einstellte.

„Eine Änderung Flächennutzungsplans wie auch die Aufstellung des Bebauungsplans Campingplatz Siebengebirgsblick dienen dazu, den Campingplatz zu sichern und die planungsrechtlichen Grundlagen für die Errichtung und den Betrieb eines Biergartens mit bis zu 180 Sitzplätzen zu schaffen“, hielt die Stadtverwaltung im Bauausschuss fest. Von besonderer Bedeutung sei hierbei die Stellplatzfrage.

Da die vom benachbarten Campingplatz kommenden Besucher wie auch die einheimischen Rolandswerther zu Fuß kommen, war es nicht einfach, eine Festlegung zu treffen, wie viele Parkplätze bei der Sitzplatzanzahl vorzuhalten sind. Die Stadtverwaltung schlug 37 Stellplätze sowie zusätzlichen Parkraum für Fahrräder vor, errechnet aus der Grundfläche des Gastronomiebetriebes, der Anzahl der Tische und der geschätzten (auswärtigen) Besucher pro Tisch. „Wir halten das so für sinnvoll“, meinte Bauamtsleiter Gisbert Bachem im Bauausschuss. Allerdings kamen schnell Zweifel im Gremium auf, ob es für so viele Autos auch tatsächlich Platz an der Rheinwiese in Rolandswerth gibt. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass dem so ist, unterstrich Bachem. Den Grünen erschien diese Anzahl reichlich hoch. Zu hoch. Für Ortsvorsteher Michael Berndt indes ist wegen der gemachten Erfahrungen mit wild geparkten Autos wichtig: „Wir wollen den Ärger der Vergangenheit nicht mehr hier im Ort.“

Bürgermeister Björn Ingendahl (parteilos) erinnerte daran, dass nunmehr die Rahmenbedingungen festgelegt würden, „mit denen wir 30 oder 40 Jahre leben wollen“. Gerade bei schönem Wetter habe der Biergarten eine Magnetwirkung. Da gelte es, ausreichenden Parkraum vorzuhalten. Den Vorstellungen der Verwaltung folgte der Ausschuss jedoch nicht. Empfohlen wurden auf Antrag der Grünen 29 statt 37 Parkplätze für Autos sowie Parkraum für 36 Fahrräder.

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