Junge DLRG-Mitglieder Dauereinsatz beim "ResQ-Day" in Remagen

REMAGEN · Die Jugend der DLRG Remagen war beim "ResQ-Day" im Remagener Schwimmbad im Dauer-Einsatz. Neun Stunden lang beschäftigten sich die Kinder und Jugendlichen mit Erster Hilfe und Wasserrettung.

 Kevin Wassong (mit Sonnenbrille) gibt den Kindern wichtige Tipps, wie einem in Not geratenen Schwimmer am besten geholfen werden kann.

Kevin Wassong (mit Sonnenbrille) gibt den Kindern wichtige Tipps, wie einem in Not geratenen Schwimmer am besten geholfen werden kann.

Foto: Martin Gausmann

„Das war jetzt der achte ResQ-Day unserer Jugend und jedes Jahr werden es mehr Teilnehmer.“ Hochzufrieden blickte Kevin Wassong auf die rund 40 Mädchen und Jungen, die es am Sonntag bei hochsommerlichen Temperaturen im Remagener Schwimmbad mit allerlei Aufgaben in- und außerhalb des Wassers zu tun hatten.

Der Lern- und Spieltag ist einer der Höhepunkte im Jahreskalender der Kinder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Bei rund 270 DLRG-Mitgliedern des Ortsvereins Remagen bilden die knapp 200 Kinder und Jugendlichen die Mehrheit. Den Weg zu den Lebensrettern fanden die meisten von ihnen im Schwimmunterricht.

DLRG bildet jährlich rund 100 junge Menschen aus

Dort bildet die DLRG alljährlich rund 100 junge Menschen aus. Es könnten doppelt so viele sein, hätte man mehr ehrenamtliche Ausbilder. So ist die Zahl begrenzt, die Kurse sind alljährlich recht schnell ausgebucht.

Wer dann über das Schwimmenlernen auch noch den Weg in die DLRG findet, hat am Ende mehr als das Seepferdchen in der Hand und an der Badehose. „Im Verein geht es über das reine Schwimmen hinaus. Da lernt man das Tauchen, da werden weitere Abzeichen und Prüfungen abgelegt“, so Wassong. Und da wird auch die Wasserrettung geübt.

Was man dabei alles beachten muss, auch zum eigenen Schutz, wurde beim ResQ-Day spielerisch dargestellt. Für die Kinder und Jugendlichen ging es meist in Zweierteams an die Stationen, mal im Wasser, mal auf dem Trockenen. Denn das Einsatzgebiet der DLRG beschränkt sich nicht nur darauf, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Das komplette Einmaleins der Ersten Hilfe wird gelernt, beim ResQ-Day wurde es abgefragt. Aber nicht in trockener Theorie.

Verletzungen mittels Theaterutensilien

Mittels Theaterutensilien wurden Schwimmbadbesuchern Wunden oder Insektenstiche zugefügt. Natürlich kindgerecht dargestellt. Diese galt es, korrekt zu behandeln. Und auch das klare und deutliche Absetzen eines Notrufs gehört zur Ersten Hilfe dazu. Dass ein Kind einen Erwachsenen vor dem Ertrinken bewahren kann, wurde ebenfalls dargestellt. Hilfsmittel wie Spineboard, Rettungsball oder Gurtretter werden dazu benötigt.

Beim Spiceball-Spiel ging es um Reaktion und Schnelligkeit. Wohin springt der Ball, den man aufs Trampolin wirft? Den Ball galt es zu fangen. Und beim 1-, 2- oder 3-Quiz war die ganze Gruppe der ResQ-Day-Kinder auf einmal gefragt. Die Fragen, zu denen es je drei alternative Antworten gab, bezogen sich natürlich auf Themen der DLRG: Was mache ich bei einer Kopfverletzung oder wie nähere ich mich einer im Eis eingebrochenen Person? Dabei geht es auch ums eigene Leben.

Um die eigene Vorsorge ging es beim Händehygiene-Test. Wasche ich die Hände richtig? Die wurden dazu mit fluoreszierender Farbe bedeckt. Tauchte nach dem Waschen beim Betrachten unter UV-Licht noch Farbe auf, war es nicht gründlich genug. So konnte den Kindern spielerisch die Wichtigkeit, bei der Versorgung Verwundeter Handschuhe zu tragen, erläutert werden.

Die Kinder und Jugendlichen hatten auf jeden Fall großen Spaß. Das Team um die Organisatoren Kevin Wassong und Janine Rein hatte ganze Arbeit geleistet, und das bei Temperaturen um die 30 Grad. Materiell unterstützten Sponsoren mit Getränken und Essen den ResQ-Day, der sich über neun Stunden hinzog.

Schwimmbadgäste verfolgen reges Treiben

Aus den Schwimmbecken und von den Liegewiesen verfolgten Schwimmbadgäste das Treiben der Kinder in ihren grünen Shirts interessiert. Mitmachen konnten sie nicht, auch nicht die jüngsten Badbesucher. Die Teilnahme war schon aus versicherungsrechtlichen Gründen nur angemeldeten Mitgliedern der DLRG vorbehalten.

Viele von ihnen fragten schon nach dem Termin fürs kommende Jahr, der Jugendtag bestimmt in manch einer Familie die Planungen für die Urlaubsreise.

Sind sie dann aber 13 oder 14 Jahre alt, hört für viele der Kinder der DLRG-Einsatz auf, die meisten verlassen den Verein dann, berichtete Kevin Wassong. Möglicherweise liegt dies am überschaubaren Aufgabenbereich des Vereins, der in erster Linie bei Veranstaltungen im Remagener Schwimmbad im Einsatz ist.

Rettungsaktionen im nahegelegenen Rhein gehören im Kreis Ahrweiler in das Aufgabengebiet der Feuerwehren. Da ist die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, anders als zum Beispiel im nahen Andernach, außen vor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort