Feier zum 25. Jubiläum mit Studieninfotag in Remagen „Die Millionen für den Rhein-Ahr-Campus haben sich gelohnt“

Remagen · Der Rhein-Ahr-Campus in Remagen feierte jetzt sein 25. Jubiläum. Die Veranstaltung in Anwesenheit von viel Prominenz wurde zur Leistungsschau mit großen Versprechen und mit Reden, die zukünftige Herausforderungen deutlich machen.

 Zum Jubiläum erschienen: Rektor Dr. Karl Stoffel, Minister Clemens Hoch, Prof. Dr. Heiko Weckmüller (v.l.)

Zum Jubiläum erschienen: Rektor Dr. Karl Stoffel, Minister Clemens Hoch, Prof. Dr. Heiko Weckmüller (v.l.)

Foto: AHR-FOTO

Es war eine ausgesprochen positive Bilanz, die Karl Stoffel am Freitag anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Rhein-Ahr-Campus in Remagen zog: „Die 185 Millionen DM, die damals die Regierung für den Bau dieses neuen Standortes zur Verfügung gestellt hat, waren eine absolut lohnenswerte Investition in die Zukunft der Region“, betonte der Präsident der Hochschule Koblenz, zu der die Bildungseinrichtung gehört. Entstanden sei ein innovativer, etablierter Hochschulcampus, der von den Studierenden und der Wirtschaft gleichermaßen geschätzt werde. Seine interdisziplinären Studiengänge vermittelten praxisnah wirtschaftliche, mathematische oder technische Grundlagen und ermöglichten darüber hinaus durch ihre Spezialisierungen besondere berufliche Perspektiven.

Erstaunliche Entwicklung nach dem Hauptstadt-Beschluss

Dabei war diese Entwicklung keineswegs selbstverständlich. Als Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth nach langer kontroverser Debatte am 20. Juni 1991 im Deutschen Bundestag weniger als zwei Jahre nach der Wende das knappe Abstimmungsergebnis (338 gegen 320) zum sogenannten Hauptstadtbeschluss verkündete, schlug auch die eigentliche Geburtsstunde des Rhein-Ahr-Campus in Remagen. Zwar wurde die Hochschule erst 1998 eröffnet, doch war man sich unmittelbar nach der Beschlussverkündung, dass Berlin der neue Regierungssitz im wiedervereinigten Deutschland sein soll, einig darüber, dass es der Ausgleichszahlungen bedürfe, um mit dem Wegzug der Regierung verbundene Nachteile abzufedern. So floss auch in das nördliche Rheinland-Pfalz Geld, nachdem 1994 eine entsprechende Ausgleichsvereinbarung getroffen worden war. Vier Jahre später eröffnete die Hochschule in Remagen, die nun ihr Jubiläum feierte.

Gekommen war auch Wissenschafts- und Gesundheitsminister Clemens Hoch. Zu den Gästen gehörte zudem der Moderator und Autor „MrWissen2go“, alias Mirko Drotschmann, der zum Thema „Gezielte Falschmeldungen – woher sie kommen und wie man sie entschlüsselt“ referierte. Der Campus nutzte die Gelegenheit, im Rahmen eines Studieninfo-Tages auf die breite Angebotspalette aufmerksam zu machen.

Breites Angebot an Studienfächern

Karl Stoffel, seit einem Jahr im Amt, konnte im Remagener Campus nicht nur Minister Hoch, sondern auch ehemalige Dozenten und Studenten willkommen heißen. Mit etwa 1000 Studierenden startete die Remagener Bildungseinrichtung vor einem Vierteljahrhundert, inzwischen sind es 2800 Studierende, die sich in der Römerstadt dem Forschungs- und Innovationsmanagement, der Logistik und dem E-Business, dem Gesundheits- und Sozialmanagement, dem Sportmanagement oder den mathematischen Studiengängen widmen. „Einfach vorbeikommen“, lautete die Devise für Interessierte, beispielsweise im Labor für Leistungsdiagnostik, im Labor für Sportmedizin oder am Rasterelektrodenmikroskop. In allen Räumen und Sälen der Hochschule wurden spannende Einblicke in die dortige Arbeit gewährt. Schnell fühlte man sich willkommen.

So auch Minister Hoch. Sein Ministerium habe sich auf die Fahnen geschrieben, Wissenschaft und ihre Funktionsweisen so weit wie möglich anschaulich aufzuzeigen. Dies gelinge in Remagen besonders gut, erklärte der aus dem benachbarten Andernach stammende SPD-Politiker. Die Angliederung an die Koblenzer Hochschule erzeuge glückliche Synergien. „Wir werden weiter die nötigen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Hochschularbeit im Land sichern“, versprach Hoch. Insbesondere gelte es, in englischer Sprache gehaltene Angebote vorzuhalten, was Zuwanderern eine Ausbildung erleichtere und deutschsprachigen Studienabgängern auch Türen außerhalb des deutschsprachigen Raums eröffneten. „Der Hochschulstandort Remagen wird seine Attraktivität behalten“, zeigte sich Minister Hoch überzeugt. Nicht zuletzt, weil dort auch ein Akzent auf „digitalen Elementen“ liege.

Kritische Töne über „fake news“

Die nicht immer ungefährlich sind, wie „MrWissen2go“, bürgerlich Mirko Drotschmann darlegte. Er referierte über Fake und Facts, über seriöse Berichterstattung und bewusste Falschmeldung, insbesondere in der digitalen Welt. Mit seinem eigenen Youtube Kanal zieht der Autor und Moderator Woche für Woche Hunderttausende Zuschauer vor die Bildschirme und erklärt anschaulich aktuelle und geschichtliche Zusammenhänge. In Remagen zeigte er am Beispiel von im Netz veröffentlichten Videosequenzen Manipulationen von Geheimdiensten und Ganoven, Beispiele mit verfälschten Ortsangaben und Hintergründen, mit verzerrten Darstellungen und falschen Tatsachenbehauptungen. Dem User bleibe nur, mit Sorgfalt im Netz unterwegs zu sein, auf das angegebene Impressum zu achten, den Autor im Rahmen der Möglichkeiten zu überprüfen. Es gelte, wachsam zu sein. Den Zuhörern im Audimax riet er: „Seid kritisch unterwegs.“

Abgerundet wurde die Festveranstaltung durch Stände zur individuellen Beratung. So gab es Tipps, wie ein Auslandssemester im Studium erreicht und gestaltet werden kann. Außerdem beriet der Studierendenservice zu Bewerbung und Einschreibung, die Arbeitsagentur gab einen Überblick zu den Möglichkeiten der Studien- und Berufswahl und stand zu persönlichen Gesprächen bereit, das Studierendenwerk informierte über die Wohnmöglichkeiten am Campus und seiner Umgebung. Das Ada-Lovelace Projekt war ebenfalls vertreten und begeistert Mädchen und junge Frauen für eine Karriere rund um die Themen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

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