Markantes Rathaus in Remagen Die Stadt Remagen baut ihr Rathaus um

Remagen · Die Stadt Remagen baut ihr Rathaus um. Die Arbeiten in dem 1835 errichteten Gebäude kosten mehr als zwei Millionen Euro. Das Verwaltungshaus soll barrierefrei werden.

 Das Remagener Rathaus am Marktplatz mit Marienbrunnen.

Das Remagener Rathaus am Marktplatz mit Marienbrunnen.

Foto: Martin Gausmann

Seit Jahren schiebt die Stadt Remagen einen Umbau ihres Rathauses vor sich her. Nun soll das ambitionierte Projekt in Angriff genommen werden. Dem Stadtrat wurden jetzt die Pläne vorgestellt: Demnach wird der Umbau des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes am Remagener Marktplatz rund 2,1 Millionen Euro kosten. Offen ist noch der genaue Zeitpunkt des Baubeginns, wie auch noch unklar ist, mit welchen Zuschüssen des Landes die Stadt für ihr Vorhaben rechnen kann.

Das markante Rathaus der Römerstadt am Nordrand des mit einem auffallenden Marienbrunnen ausstaffierten Marktplatzes wurde 1835 zunächst als Schul- und Stadthaus gebaut, nachdem das im Jahr 1539 errichtete frühere Rathaus noch zu Zeiten Napoleons, nämlich 1808 abgerissen worden war. Neben dem klassizistischen Rathaus nutzt die Remagener Stadtverwaltung noch einige benachbarte Gebäude, da die eigentliche Heimstatt nicht Platz genug für die Belegschaft vorweist.

Schon lange plant man in Remagen, die Bleibe der Stadtverwaltung funktionsgerechter zu gestalten. Kein leichtes Unterfangen, zumal die Denkmalschutzbehörde ein gewichtiges Wort mitzureden hat. Nach einer Ortsbegehung gaben die Denkmalschützer grundsätzlich grünes Licht für den angestrebten Umbau. Die von Christine Wießmann angeführte SPD-Fraktion wollte nun im Stadtrat wissen, was genau geplant sei und wie hoch die Kosten sind.

Lediglich 500.000 Euro waren zunächst – auf zwei Jahre verteilt - an Finanzmitteln für die Neugestaltung des Verwaltungshauses vorgesehen. Ein Betrag, der nicht annähernd ausreicht, um die Pläne eines barrierefreien Rathauses umzusetzen. „Vieles hat sich nun konkretisiert“, berichtete Bürgermeister Björn Ingendahl. Vor allem im Bereich der Finanzen: Die reinen Baukosten sind inzwischen auf 1,65 Millionen Euro geklettert. Hinzu kommen Nebenkosten in Höhe von rund 430.000 Euro. Abzuziehen wären Zuschüsse des Landes, die – so Ingendahl – in Aussicht stehen: „Ich bin zuversichtlich.“ Über die etwaige Höhe vermochte das Stadtoberhaupt noch nichts zu sagen.

Im linken Teil des Erdgeschosses soll es künftig einen kleinen, 65 Quadratmeter umfassenden Sitzungssaal dort geben, wo sich derzeit noch das Bürgerbüro befindet. Gegenüberliegend werden das Bürgerbüro sowie drei Büros („Back-Offices“) errichtet. Auch soll ein barrierefreies WC im Parterrebereich gebaut werden. Keine Änderungen sind im Obergeschoss vorgesehen. Anders sieht es im Dachgeschoss aus. Der dortige Sitzungssaal verschwindet zu Gunsten von sechs neuen Büros.

„Die Kunststoff-Dachfenster werden aus Denkmalschutzgründen ausgetauscht, das undichte Dach wird erneuert“, erklärte Bauamtsleiter Gisbert Bachem. Abgelehnt worden sei von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz der Bau einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach des historischen Gebäudes. Hand anlegen will man auch an der Fassade des Rathauses: „Wenn das Gerüst einmal steht, kann auch die Fassade einen neuen Anstrich bekommen“, sagte Bachem. Zuletzt sei das Haus vor mehr als 25 Jahren gestrichen worden. Schlussendlich werden im Zuge der Baumaßnahme auch alle Leitungen erneuert.

Während der Bauarbeiten will die Stadtverwaltung zum einen in Nachbargebäude ausweichen, zum anderen soll ein Ladenlokal an der Josefstraße vorübergehend als Bürgerbüro dienen. Bürgermeister Ingendahl rechnet insgesamt mit Kosten in Höhe von 70.000 Euro, die mit einer Auslagerung der Verwaltung aus dem Rathaus verbunden sein werden.

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