Aufnahme in Denkmalliste Ein Schub für den Rolandsbogen

ROLANDSECK · Die mittelalterliche Burg Rolandseck mit dem legendären Rolandsbogen wurde offiziell in die Denkmalliste als Kulturdenkmal nationaler Bedeutung aufgenommen. Dies hat der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) jetzt mitgeteilt.

So kennt man ihn heute: der Rolandsbogen.

Foto: Martin Gausmann

Seit 1950 fördert der Bund aus seinem Förderprogramm "National wertvolle Kulturdenkmäler" die Erhaltung solcher historischer Kleinode.Die Burgruine bildet zusammen mit der Burgruine Drachenfels das Portal zum Mittelrhein, dem klassischen Gebiet der Rheinromantik. Mit der Aufnahme in die Denkmalliste soll die einstige Burg wieder stärker in den Fokus rücken.

"Die immer noch vorherrschende Wahrnehmung des Rolandsbogens als Zeugnis der Ruinenromantik des 18./19. Jahrhundert negiert jene Zeitschichten", betont Eduard Sebald, Gebietskonservator in der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, "die für seine Geschichte mindestens ebenso wichtig sind, nämlich die Gründung als Burg Rolandseck und ihre Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg." Dies sei umso bedauerlicher, als neben dem Rolandbogen noch wesentlich mehr mittelalterliche Bausubstanz erhalten ist, als bisher bekannt war.

"Die Aufnahme als Kulturdenkmal ist eine gute Nachricht", so Jörg Pierdzig, Projektleiter bei der "DevelopVisio Real Estate", der die Liegenschaft seit 2008 gehört. Denn die Burgruine Rolandseck ist in vielen Bereichen sanierungsbedürftig. "Da ist jeder Euro Fördergeld hilfreich", unterstrich Pierdzig. Alleine aus dem Gastronomiebetrieb am Rolandsbogen ließen sich die Sanierungskosten nicht bestreiten. Nun hat der Eigentümer Hoffnung, dass ein Förderantrag in 2014 positiv beschieden wird.

Von den Maßnahmen zur stärkeren Wahrnehmung der Burgruine werden die Besucher und Gäste des Rolandsbogen nicht tangiert. Rund 400.000 Euro will das Unternehmen im Rahmen eines fünfjährigen Sanierungsplans alleine in die südlichen Mauern unterhalb der Burg investieren, die die Gäste des Rolandsbogen nur sehen, wenn sie den Wanderweg unten vom Rhein zur Aussichtsterrasse und zum Restaurant wählen.

Freude auch bei Remagens Bürgermeister Herbert Georgi: "Die Anerkennung als nationales Kulturdenkmal setzt der guten Kooperation des Eigentümers mit dem Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Remagen nun noch einmal die Krone auf. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass wir vor zwei Jahren alle gut daran getan haben, in den Rolandsbogen zu investieren, dann ist dieser nunmehr erbracht.

Der Rolandsbogen als Aushängeschild und Endpunkt des Rheinburgenweges erfährt durch die Auszeichnung weitere Aufwertung." Die Stadt hatte 440 000 Euro im Haushalt bereitgestellt, um die Sanierungsarbeiten zu unterstützen. Das national wertvolle Kulturdenkmal soll in all seinen Facetten wieder erlebbar gemacht werden.