Aufstieg zum Rolandsbogen Eröffnung zu Ostern ist das Ziel

ROLANDSWERTH · "Wir wollen erreichen, dass die Gastronomie am Rolandsbogen zu Ostern wieder ihre Pforten öffnen kann." Das sagte am Mittwoch Jörg Pierdzig von der Eigentümergemeinschaft Develop-Visio GmbH aus Bonn.

Bei dem 49-Jährigen laufen die Fäden für die Sanierungs- und Sicherungsarbeiten nach dem Einsturz eines Teiles der 900 Jahre alten Burgmauer und eines Treppenpodestes des Aufgangs zusammen. Das Podest war am 29. Januar, nachdem sich die Mauer durch Frost und einen Wasserrohrbruch bewegt hatte, mehr als zehn Meter auf den talseitigen Aufgang zum Rolandsbogen gestürzt. Seitdem ist das Areal rund um das Wahrzeichen der Rheinromantik mit der Warnung "Lebensgefahr" und "Steinschlag" für die Öffentlichkeit gesperrt.

In den vergangenen Wochen haben laut Pierdzig Architekt, Statiker und Baugrundgutachter ein Konzept für die Sicherung und Sanierung von Einbruchstelle und Burgmauer entwickelt. Die Sanierung der Mauer war auch ohne den Einsturz ab Mitte März vorgesehen.

Das Konzept wurde dem Kreis Ahrweiler als zuständige Baubehörde und der Unteren Denkmalpflege vorgelegt. "Auch wenn das Urteil des Prüfsachverständigen noch aussteht, haben wir das prinzipielle Okay für die Maßnahme", sagte Projektentwickler Pierdzig gestern. Der Auftrag sei bereits an die Fachfirma Pressbau aus Erfurt, die auch den Rolandsbogen saniert habe, vergeben worden. Erster Schritt bei den Arbeiten seien die Sicherungsmaßnahmen. Dafür wurden bereits 600 Quadratmeter Bergschutznetze aus Stahl bestellt. "Diese werden nicht nur über die Einsturzstelle, sondern über die ganze Mauer gezogen", sagte Pierdzig. Die Netze hätten eine Lieferzeit von drei Wochen, so dass mit der Sicherung noch im März begonnen werden könne.

Parallel zu den Sicherungsarbeiten soll ein provisorischer Aufgang zum Bergplateau gebaut werden. Über diesen sollen dann ab Ostern Rolandsbogen, Gastronomie und auch die Dependance des Remagener Standesamtes wieder erreichbar sein. "Wir geben Gas", sagte Pierdzig: "Wir wollen den Gästen und Besuchern damit ein Signal geben."

Derweil verhandelt die Eigentümergemeinschaft auch über eine Aufstockung der Fördermittel von Bund und dem Land Rheinland-Pfalz. Diese hatten bereits 340 000 Euro für die ursprünglich geplante Mauersanierung (80 Prozent der Kosten) zugesagt. Jetzt belaufen sich die Kosten nach Schätzungen der Experten auf rund 600 000 Euro. Pierdzig: "Es wäre gut, wenn es dann auch bei 80 Prozent Förderung bliebe."

Wie geht es weiter? Wenn die Stahlnetze angebracht sind, erfolgt die eigentliche Sanierung der Mauer. Dazu gehören laut Pierdzig neben Verankerungen und Spitzbetonarbeiten auch Arbeiten an dem uralten Mauerwerk. "Das alles wird durch die Netze durchgeführt, denn Sicherheit hat oberste Priorität", sagte der 49-Jährige, der mit einer Fertigstellung der gesamten Maßnahme zum Ende des Jahres rechnet. Erst dann würden die Stahlnetze wieder entfernt, denn diese sollen das Erscheinungsbild des Ensembles aus mittelalterlicher Burgmauer und Rolandsbogen nicht stören.

Bis Ostern werden jedenfalls weiterhin Aufkleber mit der Anrede "Liebe Gäste" auf allen Wegweisern rund um den Rolandsbogen auf die Sperrung und deren Ursache hinweisen.

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