Zukunft des Franziskus-Gymnasiums-Nonnenwerth Kreisbeigeordneter kündigt Gespräch mit Schulleitung und Eltern an

Remagen · Die Zukunft des Franziskus-Gymnasiums-Nonnenwerth ist ungewiss. Brandschutz-Probleme und Streit zwischen Träger und Eltern machen der Privatschule zu schaffen. Jetzt kündigt der Erste Kreisbeigeordnete Horst Gies ein Gespräch an.

 Im Streit zwischen Träger und Eltern des Franziskus-Gymnasiums-Nonnenwerth gibt es nächste Woche ein Gespräch zwischen Politik, Schulleitung und Elternbeirat.

Im Streit zwischen Träger und Eltern des Franziskus-Gymnasiums-Nonnenwerth gibt es nächste Woche ein Gespräch zwischen Politik, Schulleitung und Elternbeirat.

Foto: Martin Gausmann

„Das private Gymnasium Nonnenwerth hat seit 170 Jahren mit seiner Insellage und seiner ganz besonderen Ausstrahlung für Remagen und das Umland eine sehr große Bedeutung.“ Mit diesen Worten schaltet sich der Erste Beigeordnete des Kreises Ahrweiler, Horst Gies (CDU), in die Debatte um die Zukunft der Schule ein. Es sei nach seiner Überzeugung das dringende Anliegen der gesamten Schulgemeinschaft, dass die Schule erhalten bleibt. Gies werde dazu, so teilt der Kreis mit, in der nächsten Woche gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Remagen, Björn Ingendahl (parteilos), ein Gespräch mit der Schulleitung sowie mit dem Schulwerk und dem Elternbeirat führen. „Es liegen Angebote vor, dass die Schule nach dem Muster von Gymnasium und Realschule Kalvarienberg von einer privaten Trägerorganisation weitergeführt wird. Eine solche Lösung wird der Kreis befürworten“, so Gies. 

Das Franziskus-Gymnasium-Nonnenwerth hat mit einem Streit zwischen Träger Peter Soliman und Eltern sowie Problemen beim Brandschutz zu kämpfen, aufgrund derer die Erlaubnis für den Unterricht auf der Remagener Rheininsel laut Soliman aktuell nur für das laufende Schuljahr gilt. Jüngst sorgte das Exposé einer Immobilienfirma für Verunsicherung. Diesem zufolge sollen Wohnungen im Schulgebäude entstehen. Soliman bestreitet, das Exposé beauftragt zu haben. Die Immobilienfirma spricht von einem Missverständnis.

Beim Thema Brandschutz hebt Gies laut Mitteilung hervor, dass die Bauabteilung der Kreisverwaltung sich im Interesse der Sicherheit der Schüler sowie der Lehrkräfte und aller Mitarbeiter an gesetzliche Vorgaben halten müsse. „Dennoch war und ist die Kreisverwaltung immer bereit, Kompromisslösungen zu ermöglichen, damit der Unterrichtsbetrieb an der Schule fortgeführt werden kann“, so Gies.

Andere Nutzung kommt für Remagener Politik und Verwaltung nicht infrage

Der Kreis, dem Soliman die Trägerschaft nach eigenen Angaben ebenfalls angeboten hat und der rechtlich zur Übernahme der Trägerschaft im Gegensatz zur Stadt Remagen die Möglichkeit hätte, hat auf GA-Nachfrage bereits am Donnerstag mitgeteilt, dass sich die Frage nach der Übernahme einer weiteren Schule für den Kreis nicht stelle. Die Pressestelle der Behörde verweist in diesem Zusammenhang auf die Herausforderungen, vor denen der Kreis nach der Flutkatastrophe Mitte Juli steht.

In einer Stellungnahme von Björn Ingendahl heißt es, das Gymnasium genieße seit vielen Jahren weit über die Grenzen der Stadt Remagen und den Kreis Ahrweiler hinaus einen hervorragenden Ruf. Für viele Eltern, auch aus den benachbarten Kommunen in Nordrhein-Westfalen, sei Nonnenwerth erste Anlaufstelle für die Bildung ihrer Kinder. Für Politik und Verwaltung in Remagen stehe fest, dass eine anderweitige Nutzung von Insel und Kloster nicht in Frage kommt. Dies sei auch Tenor in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses gewesen.

Mit „großer Sorge“ verfolgen indes auch Politik und Verwaltung auf der nordrhein-westfälischen Rheinseite in Bad Honnef die Entwicklung rund um das private Gymnasium, wie Bürgermeister Otto Neuhoff (parteilos) sich äußert. Dieses genieße auch dort seit Generationen einen ausgezeichneten Ruf. Diese Reputation stehe nun durch eine zum Teil destruktive Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit auf dem Spiel. Er habe sich, so Neuhoff, mit seinem Remagener Amtskollegen Ingendahl kurzgeschlossen und seine Unterstützung angeboten.

Wir wollen wissen, was Sie denken: Der General-Anzeiger arbeitet dazu mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Wie die repräsentativen Umfragen funktionieren und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort