Ausstellung in Remagen Galerie Artspace K2 - Wenn Körper sprechen

REMAGEN · Sie lassen die Arme hängen, verschränken sie rückwärts, schauen in die Luft oder einfach vor sich hin. Sechsmal gebackene Weiblichkeit von einnehmender Natürlichkeit steht auf hohen Stäben in Christoph Noebels Galerie Artspace K2. Stefanie Lange hat die rötlichen Figürchen aus der Hand modelliert. Dann mussten sie in den Ofen, wie alle keramischen Arbeiten ihrer Ausstellung "Körpersprache".

 Stefanie Lange vor ihren Kunstwerken in Remagen.

Stefanie Lange vor ihren Kunstwerken in Remagen.

Foto: Martin Gausmann

Darum geht es der 1946 in Schwäbisch Gmünd geborenen und in Bonn und Berlin lebenden Künstlerin: Der Körper soll sprechen und nur der Körper, weshalb genannte Figurinen der Reihe "Frauenpower" keine Gesichter haben und Langes weibliche Torsi mit noch weniger auskommen.

Verwundert stellt der Betrachter fest, wie sinnlich ein Rumpf mit Brust und Oberschenkeln wirken kann und wie man einander entgegengeneigte Formen als tröstliche Haltung interpretiert, obwohl sie keinerlei menschliche Ausgestaltung aufweisen.

Doch der Ausdruck der Form, welcher Lange so wichtig ist, verschränkt sich in der Wahrnehmung unabdingbar mit Farbigkeit und Oberflächenoptik der Plastiken. Grob schamottierter Ton, aufgetragene Eisensalz- oder Kobaltsalzlösungen und gelegentlich Porzellangranulat rufen lebendige Tönungen hervor und eine stark strukturierte "Außenhaut". Sie ist ebenso den "Körpern" architektonischer Formfindungen eigen.

Denn in der Ausstellung stoßen zwei Pole, organisch Gerundetes und kantig Gebautes, kontrastreich aufeinander. Für zwei ihrer Architekturen ließ sich die Künstlerin vom Abbau des Berliner Palastes der Republik inspirieren. Zwischen beiden Werkgruppen steht die Wandarbeit "Tonwellen". Außerdem gibt es Bildreliefs, deren markig eingekerbte "Linienspiele" "für sich selbst sprechen".

Die Ausstellung in der Kirchstraße 2 ist bis 14. Mai geöffnet: mittwochs bis samstags von 15 bis 18.30 Uhr.

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